Manor-Marussia-F1-Pilot Roberto Merhi hat beim ersten Rennen der Formel Renault 3.5 im österreichischen Spielberg einen schweren Unfall verursacht. Wenige Meter nach der Zieldurchfahrt verlangsamte der Spanier so extrem, dass ihm Kontrahent Nicholas Latifi ins Heck fuhr und sich spektakulär überschlug. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt, die Piloten blieben jedoch unverletzt.

Im Verlauf des Rennens hatte Roberto Merhi bereits eine 10-Sekunden-Zeitstrafe bekommen, nachdem er mehrfach die Streckenbegrenzung missachtet hatte. Nach der Zieldurchfahrt rutschte der Spanier somit von der vierten Position zurück und belegte zunächst den elften Platz. Wenig später wurde Merhi von der Rennleitung disqualifiziert und von beiden Rennen auf dem Red Bull Ring ausgeschlossen.

Damit wird Merhi auch beim zweiten Rennen der Formel Renault, das am Sonntagabend um 18:20 Uhr stattfindet, nicht teilnehmen dürfen. Seinen Platz in der ersten Startreihe wird er nicht ansteuern. "Ich denke es ist nicht meine Aufgabe, die Entscheidungen der Sportkommissare zu kommentieren", erklärte Pons-Teamchef Emilio de Villota Jr gegenüber Autosport.

"Es liegt nun an dem Fahrer oder seinem Management sich dazu zu äußern, aber momentan ist Roberto nicht dazu bereit, zu sprechen", so De Villota Jr. Konkurrierende Teams kritisierten Merhi nach dem Unfall bereits scharf, denn im Fahrerbriefing wurden die Piloten darüber informiert, nach der Zieldurchfahrt nicht zu stark abzubremsen.

Statement von Merhi

Wenige Stunden später meldete sich Roberto Merhi mit einem Statement auf seiner Internetseite zu Wort. "Zuersteinmal möchte ich sagen, dass ich glücklich bin, dass Latifi in Ordnung ist. Das ist sehr wichtig, nachdem was passiert ist", so Merhi. "Dennoch halte ich die mir auferlegte Strafe, die verhindert, dass ich im zweiten Rennen um den Sieg kämpfen kann, für überzogen."

"In dem Video des Vorfalls ist zu erkennen, dass ich beim Anhalten meines Fahrzeugs dicht an die Boxenmauer heranfahre und die nachfolgenden Autos auf die gegenüberliegende Linie wechseln", berichtet Merhi, der sein Fahrzeug aufgrund eines Schadens scheinbar vorzeitig abstellen wollte. "Es gab keine Fahrlässigkeit, die diese Strafe rechtfertigt. Es war reiner Zufall und ein sehr unglücklicher Vorfall."

Roberto Merhi startet neben seinem Engagement beim Manor Marussia F1 Team in der Formel 1 auch für Pons Racing in der World Series by Renault. Nach dem fünften von insgesamt neun Rennwochenenden belegt Merhi den zwölften Rang in der Gesamtwertung.