So richtig überzeugen konnte Toro Rosso in dieser Saison noch nicht. Max Verstappen (17) und Carlos Sainz (20) sind das mit Abstand jüngste Duo unter den Stammfahrern und das merkt man ihren Rennergebnissen bisweilen an. Sechs Ausfälle produzierten die beiden Talente insgesamt bereits, was zu den Plätzen 13 und 14 in der Fahrerwertung und Platz acht bei den Konstrukteuren reicht. Nur das in dieser Saison indisponierte Williams- und das an der finanziellen Pleite entlangschrammende Manor-Team haben noch weniger Punkte auf dem Konto.

Immerhin gibt die aktuelle Verfassung vor dem Großen Preis von Großbritannien in Silverstone etwas Hoffnung. Zwar lief es beim vorletzten Rennen in Kanada mit den Plätzen 12 (Sainz) und 15 (Verstappen) gar nicht rund, doch in Österreich zeigte sich eine leichte Aufwärtstendenz. Der Spanier schied einmal mehr aus, sein Teamkollege belegte aber einen soliden achten Rang. Auch die Testfahrten im Anschluss liefen gut. Verstappen fuhr die drittschnellste Zeit, DTM-Champion Marco Wittmann, der am Mittwoch ins Cockpit durfte, die viertschnellste - und das, obwohl offenbar viel getestet wurde, denn an beiden Tagen absolvierte Toro Rosso die meisten Runden.

Wenn es für Verstappen und Sainz mit der Formel 1 nichts wird, gibt es ja noch andere schöne Fahrzeuge, Foto: Red Bull
Wenn es für Verstappen und Sainz mit der Formel 1 nichts wird, gibt es ja noch andere schöne Fahrzeuge, Foto: Red Bull

In Großbritannien könnte allerdings die Unerfahrenheit der beiden Piloten zum Problem werden. Denn anders als in Spielberg dürfte hier die Tatsache, dass Sainz und Verstappen ihre jeweils erste Formel-1-Saison bestreiten, stark ins Gewicht fallen. Die Hochgeschwindigkeitspassagen im älteren Streckenabschnitt sind besonders anspruchsvoll. "Der Kurs ist am Anfang nicht leicht zu verstehen. Auf den langen Geraden werden wir ein bisschen zu kämpfen haben", räumt Max Verstappen entsprechend ein.

Dennoch geben sich beide optimistisch. Sainz: "Ich habe hier viele Siege und Pole Positions in der Formel Renault eingefahren. Es war immer meine Lieblingsstrecke." Der Spanier hat in Silverstone immerhin auch schon einmal in einem Formel-1-Auto gesessen, als er 2013 während der Saison für Red Bull testete.

Toro Rosso: Silverstone Bilanz

Toro Rosso in Silverstone: Während das Red-Bull-Junior-Team in den ersten Jahren seines Bestehens in Silverstone keinerlei Erfolgserlebnisse feiern konnte, gab es zuletzt mehrfach Zählbares. So erreichten in der Vorsaison Daniil Kvyat und Jean-Eric Vergne die Plätze neun und zehn, zudem steht aus 2013 ein achter Rang von Daniel Ricciardo zu Buche.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Toro Rosso dürfte es in Silverstone nicht leicht haben. Zumindest scheint das Auto in einem guten Zustand zu sein. Wenn Max Verstappen seine Form nicht in Spielberg vergessen hat und sich beide schnell mit der Strecke anfreunden, ist ein ordentliches Ergebnis drin. (Matthias Schwerdtfeger)