Nullnummer für Romain Grosjean, nach Kanada erneut Rang sieben für Pastor Maldonado. Lotus reist mit einem nur halb zufriedenstellenden Ergebnis von Österreich nach Hause. Beim Großbritannien GP am nächsten Wochenende fährt der Rennstall in Silverstone praktisch vor der Haustür des Teamsitzes in Enstone. Das Ziel ist klar: Rang fünf in der Konstrukteurswertung muss zurückerobert werden.

"Force India ist in Österreich an uns vorbeigegangen, aber wir sind näher an Red Bull auf Position vier herangekommen. Leider musste Romain aufgeben, aber Pastor hat einmal mehr die Pace und das Potential unseres Pakets gezeigt. Wenn wir mit beiden Autos in die Punkte fahren, sollten wir den Vorsprung unserer Konkurrenten schmelzen lassen", sagt Team-Vorstand Federico Gastaldi.

"Ich denke, wir können uns gut schlagen. Wir zeigen weiterhin auf verschiedenen Strecken die Pace des E23 und Romain und Pastor leisten hervorragende Arbeit. Unsere Rennwochenenden laufen recht reibungslos und wir werden mit einem positiven Test in Österreich im Rücken anreisen. Dieses Jahr reisen wir zu jeder Rennstrecke mit dem sehr positiven Gefühl, ein annehmbares Ergebnis erreichen zu können und Silverstone ist da nicht anders", sagt Gastaldi.

Die Lotus-Piloten freuen sich bereits auf die Highspeed-Abschnitte in Silverstone, Foto: Sutton
Die Lotus-Piloten freuen sich bereits auf die Highspeed-Abschnitte in Silverstone, Foto: Sutton

GP2: Seriensieger in Silverstone

Die Lotus-Piloten sind überzeugt diese Vorgabe umsetzen zu können. "Silverstone ist eine tolle Strecke. Meine Lieblingskurve ist Becketts, weil es dort richtig schnell durchgeht. Ich denke das wird unserem Auto gut liegen, weil die Strecke sehr ähnlich ist wie Barcelona", sagt Maldonado, der in der F1 noch nie auf englischem Boden punktete. "Das gesamte Layout besteht aus einem wirklich guten, schnellen Fluss und man kann wirklich spüren, wie das Auto hart mit dem Abtrieb in den schnellen, flüssigen Kurven arbeitet. In den letzten Jahren war der Große Preis von Großbritannien aber nicht mehr so gut, was Ergebnisse angeht. Das bedeutet, dass es mir dieses Jahr wieder gelingen muss und wir werden alles geben, um ein gutes Ergebnis in den Punkten zu erzielen", ergänzt Grosjean.

Blickt man weiter in die Vergangenheit, weisen jedoch sowohl der Franzose, als auch der Venezolaner gute Resultate im "British Home of Motorsports" auf. "Ich gewann dort 2011 in der GP2, entsprechend habe ich gute Erinnerungen. Und ich sammelte dort bei meinem Debüt in der Formel 1 Punkte", erinnert sich Grosjean. "Ich habe immer genossen in Silverstone zu fahren, seit meinem ersten Besuch 2007. Außerdem habe ich gute Erinnerungen, weil ich hier ein paar klasse Rennen hatte, darunter Siege in der GP 2009 und 2010", sagt Maldonado.

2014 punktete Lotus nicht, Foto: Sutton
2014 punktete Lotus nicht, Foto: Sutton

Lotus: Silverstone Bilanz

Lotus in Silverstone: Als der Rennstall noch unter dem Namen Renault antrat, gewann Fernando Alonso den Grand Prix 2006 auf dem Weg zu seinem zweiten Weltmeistertitel. Als Lotus F1 Team stehen zwei fünfte Plätze von Kimi Räikkönen aus den Jahren 2012 und 2013 als Bestmarke zu Buche.

Romain Grosjean in Silverstone: 2012 fuhr Romain Grosjean erstmals auf dem britischen Traditionskurs und erzielte als Sechster prompt Punkte. 2013 schied der Franzose hingegen aus und im Vorjahr blieb er als Zwölfter ohne Zählbares.

Pastor Maldonado in Silverstone: Vier Mal trat Pastor Maldonado bislang in Silverstone an, Punkte nahm der Venezolaner aber noch nicht mit. Für den früheren Williams-Piloten und aktuellen Lotus-Fahrer stehen die Plätze 11, 14 und 16 sowie ein Ausfall im Vorjahr zu Buche.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Ja, Silverstone kann ein ganz gutes Heimrennen für Lotus werden. Aber nein, Red Bull werden Maldonado und Grosjean nicht mal eben allzu viele Punkte abknöpfen können. Anders als Kanada und Spielberg, wo der Lotus gegenüber dem Red Bull sehr gut funktionierte, zählt in Silverstone viel mehr der Abtrieb in schnellen Kurven, als eine gute Performance des Motors aus engen Ecken heraus. Es wird also ein harter Kampf um die vierte Kraft. (Jonas Fehling)