Sieben bis acht Milliarden Dollar sollen für die ersten 35,5 Prozent der Anteile von CVC Capital Partners fließen. Zahlen wollen das RSE Ventures, unter anderem Inhaber des amerikanischen Footballteams Miami Dolphins und Qatar Sports Investments, denen auch der französische Fußballclub Paris Saint-Germain gehört. Langfristig soll Qatar sogar die gesamte Formel 1 aufkaufen wollen.

Das Interesse von Qatar am Kauf der Formel 1 sei zuletzt besonders gewachsen, nachdem der Fifa Skandal bezüglich der Weltmeisterschaft 2022 ans Licht gekommen war. Laut Nasser bin Khalifa al-Attiyah, FIA Vizepräsident für Sport im Mittleren Osten, steht auch der Vertrag für das Rennen in Qatar kurz bevor. Das Interesse von RSE ist, die Königsklasse, besonders in den USA, weiter zu kommerzialisieren.

Die Koorperation aus RSE Ventures und Qatar Sports Investment scheint jedoch noch ein paar Wochen von einem offiziellen Angebot entfernt zu sein, weshalb CVC sich noch nicht äußerte. CVC erklärt nur, dass momentan noch kein Angebot vorliegt. Auch die FIA hat noch keinen Antrag zur Genehmigung des Kaufs erhalten. Der letzte öffentliche Versuch sich in die Königsklasse einzukaufen schlug im letzten Jahr fehl, als Liberty Global und Discovery Communications 49 Prozent der Anteile aufkaufen wollten.

Für CVC, die die Formel 1 seit beinahe zehn Jahren kontrolliert, wäre das der nächste große Verkauf seit 2012, als sie Anteile im Wert von 1,6 Milliarden Dollar an BlackRock, Norges Bank und Waddell & Reed verkauften und dadurch ungefähr den fünffachen Betrag der Grundinvestition wieder einfuhren.

Die FIA muss dem Kauf auch erst noch zustimmen, Foto: Sutton
Die FIA muss dem Kauf auch erst noch zustimmen, Foto: Sutton

Bei einem Deal in dieser Größe würde auch Formel-1-Chef Bernie Ecclestone seine Anteile abtreten, doch selbst in dem Fall würde der F1-Zampano laut Auskunft eines Insiders weiterhin involviert bleiben. "RSE glaubt, dass er viel zum Sport beiträgt und sie können helfen den Sport in den amerikanischen und chinesischen Markt zu erweitern", wird der Insider von der Financial Times zitiert.

Das sieht der ehemalige Formel-1-Weltmeister Sir Jackie Stewart ähnlich: "Die Formel 1 wäre ohne Bernie nicht mehr das Gleiche." Stewart ist auch sicher, dass Ecclestone sich von seinem Job gar nicht trennen will: "Er ist ein Teil des ganzen und ich denke nicht, dass er sein Engagement aufgeben könnte, selbst wenn es eine neue Organisation gäbe."

Trotz der schwindenden Popularität der Formel 1 war CVC Chef Donald Mackenzie beim Österreich GP und wurde, wie Ecclestone verriet, von drei oder vier potenziellen Käufern angesprochen. "Ich habe keine Ahnung, ob sie einem Kauf näher gekommen sind, aber CVC Verdient mit dem Kauf und Verkauf von Firmen sein Geld", so der F1-Zampano, der damit deutlich macht, dass ein Verkauf nicht unrealistisch ist. "Sie sind zwar mit der Königsklasse zufrieden, aber alles hat seinen Preis."