Der zweite In-Season-Test am Dienstag in Spielberg wurde vor allem von einem dominiert - dem Regen. Der gesamte Vormittag fiel wortwörtlich ins Wasser. Deshalb wurde eine Nachtschicht eingelegt - und der Test bis 20:00 Uhr verlängert.

Zeit, die von den Teams nur begrenzt genutzt werden konnte. Denn der Regen setzte immer wieder ein. Bei etwa 15 Grad Lufttemperatur drehten die Boliden aber zumindest ein paar Runden. Die Bestzeit holte sich am ersten Tag Pascal Wehrlein im Mercedes mit 1:11.005 Minuten. Fleißigster war unterdessen Max Verstappen. Er absolvierte im Toro Rosso 97 Runden.

Ocon testete für Force India, Foto: Sutton
Ocon testete für Force India, Foto: Sutton

Die Testpiloten: Da während den Testfahrten nun nur noch ein Stammfahrer pro Team teilnehmen darf, gab es am ersten Tag wieder einige Young Driver am Red Bull Ring zu sehen. Für Weltmeister Mercedes war wie in Barcelona wieder Pascal Wehrlein unterwegs, und auch Force India setzte erneut auf die Dienste von GP3-Pilot Esteban Ocon.

Mit Pierre Gasly im Red Bull und Raffaele Marciello im Sauber durften zwei weitere Piloten aus Barcelona auch in Spielberg ihre Runden drehen. Einzig GP3-Pilot Antonio Fuoco war neu im Fahrerfeld. Der Italiener gab in sein Debüt im Ferrari. Auch mit dabei war Susie Wolff im Williams, Stoffel Vandoorne im McLaren, Max Verstappen im Toro Rosso und Romain Grosjean im Lotus.

Das Wetter: Die große Unbekannte schlug an diesem Dienstag gnadenlos zu. Der Regen legte die Strecke stundenlang lahm. Bereits am Morgen war am Red Bull Ring nicht an Rennfahren zu denken. Nachdem die Ampel um 9: 00 Uhr auf Grün sprang, gab es eine knappe halbe Stunde später bereits wieder die rote Flagge. Mehr als eine Installationsrunde für McLaren und Ferrari war nicht drinnen. Dann hieß es warten.

An Fahrbetrieb war am Vormittag nicht zu denken, Foto: Sutton
An Fahrbetrieb war am Vormittag nicht zu denken, Foto: Sutton

Mehr als vier Stunden wurde die Session unterbrochen. Die Überlegung die Session auf Donnerstag zu verlegen, war kurz vor der Umsetzung. Bis sich die Sonne entschied, doch noch in Spielberg vorbei zu schauen. Ab 14:04 Uhr spielte das Wetter einigermaßen mit. Bei 15 Grad Lufttemperatur wagte sich nur noch vereinzelt der ein oder andere Regentropfen auf die Strecke.

Die Zeiten: Schnellster des Tages war Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein in 1:11.005 Minuten, dicht gefolgt von Force India-Fahrer Esteban Ocon in 1:11.192. Auf Platz drei reihte sich Toro Rosso-Pilot Max Verstappen ein, gefolgt von Antonio Fuoco. Platz fünf sicherte sich Romain Grosjean, der wegen der Verlängerung das Ende der Session verpasste, weil er bereits am Weg zum Flughafen war. Die sechstbeste Zeit fuhr Red Bull-Pilot Gasly, vor Raffaele Marciello im Sauber und Stoffel Vandoorne im McLaren. Den neunten und letzten Platz belegte Williams Entwicklungsfahrerin Susie Wolff.

Die Zwischenfälle: Knapp drei Stunden drehten die Piloten am Nachmittag ohne Zwischenfälle ihre Runden. Dann löste Antonio Fuoco die rote Flagge aus. Der Ferrari-Pilot krachte in Kurve eins in die Streckenbegrenzung. Zwar konnte der 19-Jährige das Auto unverletzt verlassen, jedoch bedeutete der Crash auch das Aus seines ersten Formel 1-Testtags. Ein beschädigter Frontflügel sowie eine kaputte Radaufhängung machten ein Weiterfahren unmöglich. Kurz vor Schluss wollte Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein noch ein paar Starts üben. Doch der Deutsche war zu spät dran - in dem Moment wo er losstarten wollte, sprang die Ampel auf Rot.

Fuoco crashte, Foto: Sutton
Fuoco crashte, Foto: Sutton

Die Rundensammler: Der fleißigste Pilot auf der Strecke war Max Verstappen. Im Toro Rosso spulte er 97 Runden ab, dicht gefolgt von Pierre Gasly im Red Bull mit 80 Runden. Ferrari-Youngster Antonio Fuoco war bis zu seinem Unfall mit 71 Runden der Fleißigste. Schlusslicht wurde hingegen Susie Wolff, die mit ihrem Williams lediglich 39 Runden drehte.

Das Programm: Wie in den neuen Bestimmungen zu Reifentests festgelegt, konnten sich die Teams freiwillig als Pirelli-Tester melden. Mercedes, Ferrari und Toro Rosso meldeten sich, doch das Wetter machte Pirelli einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem haben die Teams den Italienern zugesichert, morgen ein wenig Zeit für die Reifentests übrig zu haben. Williams hatte unterdessen einen interessanten neuen Flügel am Auto, der sich vor den Hinterreifen befindet, dieser ist jedoch nicht Regelkonform, und wurde nur zu Testzwecken verwendet und wird in den Rennen nicht zum Einsatz kommen. Force India hatte ein Nase mit zwei Löchern am Wagen - ein Vorbote des Update-Pakets, das in Silverstone seine Premiere feiern wird.

Ausblick: Am zweiten Testtag werden mit Fernando Alonso, Nico Rosberg, Valtteri Bottas, Daniel Ricciardo und Felipe Nasr wieder mehr Stammfahrer ins Cockpit steigen. Unter anderem will sich Mercedes auf die Aufhängungsgeometrie und verschiedene mechanische Komponenten konzentrieren, wie Rosberg Motorsport-Magazin.com exklusiv erzählte. Weiters werden DTM-Champion Marco Wittmann für Toro Rosso, Esteban Gutierrez für Ferrari und Jolyon Palmer für Lotus testen. Pascal Wehrlein steigt unterdessen noch einmal ins Cockpit - diesmal für Force India.

Testfahrten in Spielberg:

Team Dienstag Mittwoch
MercedesPascal WehrleinNico Rosberg
Red BullPierre GaslyDaniel Ricciardo
WilliamsSusie WolffValtteri Bottas
FerrariAntonio FuocoEsteban Gutierrez
McLarenStoffel VandoorneFernando Alonso
Force IndiaEsteban OconPascal Wehrlein
Toro RossoMax VerstappenMarco Wittmann
LotusRomain GrosjeanJolyon Palmer
SauberRaffaele MarcielloFelipe Nasr
Manor--