Es ist eine der aktuellsten Fragen der Saison: Sind die Formel-1-Autos heute einfacher zu fahren als noch vor einigen Jahren? Spätestens nachdem Max Verstappen als 17-Jähriger bisher keinerlei Anpassungsprobleme in seiner Debüt-Saison zeigte, wird darüber diskutiert, ob die Formel 1 noch die Königsklasse des Motorsports ist, zumindest was die Herausforderung für die Piloten betrifft.

Einer, der es aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung in der Formel 1 wissen muss, ist Pat Symonds. Der Williams-Technikdirektor arbeitete mit Legenden wie Ayrton Senna und Michael Schumacher zusammen und erlebte dabei viele Änderungen der Technologie. Er vertritt die These, dass die Autos heute tatsächlich einfacher zu fahren wären. "Ich glaube aus mehreren Gründen, dass die heutigen Autos einfacher zu fahren sind", sagte er UOL. Verglichen mit den heutigen Autos seien die Autos der 80er-Jahre "Tiere" gewesen.

"Ich habe auch in der Turbo-Ära gearbeitet, als die Power so kam, als würde man einen Knopf drücken", so Symonds. "Du hast auf's Gas getreten und es passierte nichts, bis die gesamte Power mit einmal kam. Diese Autos waren schwierig und Ayrton Senna wusste genau, wie er sie zähmen musste", erinnert er sich.

Heute jedoch sei es nicht mehr so. Ursächlich sei auch die Weiterentwicklung in den verschiedenen Bereichen. "Was passierte, ist Folgendes: Die Ingenieure sind immer besser geworden und wir versuchen, immer effizientere Autos zu bauen, wodurch die Autos einfacher zu fahren werden", erklärt er. "Als Beispiel: Wie oft in der Vergangenheit musste ein Fahrer aufgeben, weil er den falschen Gang gewählt hat? Das passiert nicht mehr", stellt Symonds fest.

Fahrer kaum an Entwicklung beteiligt

Zudem seien die Fahrer heute auch gar nicht mehr an der Entwicklung eines Autos beteiligt. "Die Fahrer sind heute weniger involviert, weil die Technik einfach viel ausgeklügelter ist", erklärt er. Doch auch wenn die Ingenieure einiges bestimmen können, so ist Symonds sicher, dass der Fahrer den letzten, den größten Einfluss auf das Auto hat. "Es ist die finale Interaktion zwischen Mensch und Maschine", so Symonds. "In einigen Fällen erklärt uns der Fahrer, dass er einige Einstellungen bevorzugt, die für uns keinen Sinn machen. Aber wir haben das zu respektieren", erklärt er, dass der Fahrer schlussendlich die Entscheidungen trifft.