Als die Ergebnisse des Strategy-Group-Treffens in London Mitte Mai veröffentlicht wurden, war die Überraschung groß. Eine Rückkehr der Tankstopps, schnellere und lautere Autos sowie die Möglichkeit, die Teams über die Reifenmischungen von GP zu GP selbst entscheiden zu lassen, wurden diskutiert. Zu letztgenanntem Vorschlag hat sich nun Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery geäußert.

Es sei zwar schwierig, ein passendes, umsetzbares Konzept zu entwickeln. "Sollten wir aber 2017 in der F1 bleiben, gäbe es eine Idee", sagte Hembery gegenüber Autosport. "Wenn wir aus einer größeren Palette wählen könnten, dann wären auch zwei bis drei Stopps pro Rennen möglich."

Zwar würde der italienische Reifenhersteller an der derzeitigen Einteilung festhalten, doch würden die vier Mischungen aufgefächert. Der Brite erklärt, wie der Plan konkret aussieht: "Wir hätten nach wie vor eine harte und eine weiche Mischung. Aber wir wären in der Lage, aus drei Versionen des harten und aus drei Versionen des weichen Reifens zu wählen." Konkret bedeutet das, dass beispielsweise die Supersoft-Reifen in Monaco und Kanada andere wären als in Singapur.

Hembery: Reifenregeln müssen verständlich bleiben, Foto: Sutton
Hembery: Reifenregeln müssen verständlich bleiben, Foto: Sutton

Pirelli ist es dabei wichtig, die Zuschauer nicht zu verwirren. "Ich glaube nicht, dass wir etwas anderes machen sollten, denn das würde nur für Verwirrung sorgen. Es würde zu komplex werden", sagte Hembery. "Die Fans haben sich jetzt daran gewöhnt. Sie mögen die Farben, die sie ziemlich leicht auseinanderhalten können. Das funktioniert und wir wollen nicht mehr Variationen schaffen."

Mit dem Vorschlag der Strategy Group, die Teams über die Reifenmischungen jeweils selbst entscheiden zu lassen, kann sich Hembery nach wie vor nicht anfreunden. Dem Nachtanken hingegen stehen die Italiener offen gegenüber: "Wir könnten sehr aggressiv vorgehen, wenn man weiß, dass ein Fahrer jedes Mal eine bestimmte Anzahl an Runden fahren würde."