Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hofft, dass Mercedes ein Einsehen haben wird und dem Plan der drei anderen in der Formel 1 vertretenen Motorenhersteller zustimmt, den ab nächstem Jahr geltenden Entwicklungsstopp während der laufenden Saison aufzuheben. Momentan sieht das Reglement vor, dass die Power Units per 28. Februar 2016 eingefroren werden und danach nicht mehr weiterentwickelt werden dürfen.

"Ich denke, Mercedes versteht, dass es nicht richtig ist, die Regeln zu nutzen, um eine Position zu verteidigen", wird Marchionne von der spanischen Sportzeitung Marca zitiert. Momentan sind die Silberpfeile nicht zuletzt wegen des starken Antriebsstrangs das Maß der Dinge in der Formel 1, doch Marchionne hegt die Hoffnung, dass es dennoch ein Entgegenkommen geben wird.

"Leute, die denken, dass man einen Vorsprung für immer behalten kann, sollten sich daran erinnern, was uns bei Ferrari passiert ist", erinnerte an die Zeit nach der Ära von Michael Schumacher, als die Scuderia sukzessive in die Krise rutschte, was in der sieglosen letzten Saison gipfelte. "Wir hatten furchtbare Jahre, von denen wir uns jetzt erholen. Nichts dauert ewig an."

Wolff macht Hoffnung

Für den Präsidenten der Scuderia steht damit fest: "Ferrari war ein Schuldiger, wie es Mercedes jetzt ist. Seien wir also vernünftig in dieser Sache und stellen wir sicher, dass wir nicht alles in der Zwischenzeit verlieren." Damit spielte Marchionne nicht zuletzt auf die Drohnung seitens Red Bull an, dass Renault 2017 aus der Formel 1 aussteigen könnte, sollte der Engine-Freeze nicht aufgeweicht werden.

Schenkt man den Worten von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Glauben, zeichnet sich aber offenbar einige Einigung zwischen den vier Herstellern ab. "Wir stehen der Situation offen gegenüber", betonte der Österreicher jüngst. "Wir verstehen, dass sich Honda und Renault in einer schwierigen Position befinden."