Wie hart und schnelllebig das Geschäft Formel 1 sein kann, bekam Daniel Ricciardo in Montreal mit aller Heftigkeit am eigenen Leib zu spüren. Im Vorjahr war der Australier auf dem Circuit Gilles Villeneuve noch der strahlende Sieger gewesen und feierte seinen ersten Grand-Prix-Erfolg, in diesem Jahr kämpfte er hingegen mit völlig stumpfen Waffen und verpasste als 13. die Punkteränge deutlich.

"Es war für mich ein eigenartiges Wochenende und ich bin über das heutige Rennen ein bisschen verwundert", gab der Red-Bull-Pilot zu. "Mir hat die Pace gefehlt und wir sind nicht sicher, warum. Es gab nichts, das sich besonders falsch angefühlt hat, aber wir konnten einfach keine Pace aus dem Auto herausholen", klagte er.

Gegenüber seinem Teamkollegen Daniil Kvyat nahm Ricciardo zwar einige Setupänderungen vor, doch seiner Meinung nach könne dies nicht den massiven Leistungsunterschied erklären. "Das ist etwas, was wir uns ansehen müssen, um zu verstehen, was die Ursache war", zeigte sich der Australier ratlos, der in Diensten von Red Bull noch nie eine so schlechte Platzierung wie in Kanada einfuhr.

Selbst Ricciardo verging das Lachen, Foto: Sutton
Selbst Ricciardo verging das Lachen, Foto: Sutton

Mercedes-Motoren im Vorteil

Daniil Kvyat glückte es, eine Spur besser als Ricciardo abzuschneiden, und nahm als Neunter zwei Punkte mit nach Hause. "Es war ein hartes Rennen, weil die Mercedes-angetriebenen Autos einen klaren Vorteil gegenüber uns hatten, aber es ist uns gelungen, zwei von ihnen hinter uns zu lassen, was das Maximum war, was wir tun konnten", wies der Russe auf den schwächelnden Renault-Motor hin, der auf Montreals langen Geraden besonders ins Gewicht fiel.

"Zwei Punkte war das Beste, was wir erreichen konnten", sah Kvyat für Red Bull keine Luft mehr nach oben. "Das Team hat einen guten Job gemacht, aber wir müssen uns noch in vielen Bereichen verbessern - inklusive der Power Unit."

Teamchef Christian Horner zeigte sich ob des mageren Abschneidens seiner Mannschaft wenig erbaut. "Es war ein schwieriges Rennen, weil wir einfach nicht die Pace hatten, um irgendwelche Fortschritte zu machen", resümierte der Brite, der Ricciardo und Kvyat jedoch für ihren Einsatz lobte. "Daniel hatte das gesamte Wochenende über mit der Pace zu kämpfen, was ungewöhnlich für ihn ist, deshalb müssen wir genau untersuchen, was da los war."