Mitte Mai kamen Zahlen in den Umlauf, die für großes Staunen unter den Fans der Formel 1 gesorgt haben. Der Begriff "Preisgelder" war plötzlich nicht mehr abstrakt, sondern lieferte konkrete Zahlen. Vor allem die kleineren Teams, allen voran Lotus, Sauber und Force India, wehrten sich in der Vergangenheit stets lautstark gegen die Verteilung der Preisgelder.

Prüft die EU-Kommission die F1-Verträge?

Dass sich die EU-Kommission den Fall nun etwas genauer anschauen könnte, wird immer wahrscheinlicher. Im Januar noch lehnte die Kommission einen Antrag auf Prüfung der Verträge in der Formel 1 ab. Margarethe Vestager, EU-Kommissarin für Wettbewerb, forderte eine formelle Beschwerde. Erst dann könne über den Antrag entschieden werden.

Wie die Financial Times berichtet, bereiten die kleineren Teams nun tatsächlich eine formelle Kartellbeschwerde vor. Die einzige Hürde: Die Unterzeichner befürchten einen Gegenschlag, eine Racheaktion von F1-Zampano Bernie Ecclestone, gegen den sich die Beschwerde hauptsächlich richtet.

Ecclestone bleibt gelassen

Indes mimt Ecclestone einmal mehr das Unschuldslamm: "Das ist seltsam. Ich würde gerne wissen, was die kleineren Teams wollen. Keiner kam bislang auf mich zu, um mir mitzuteilen, was sie wollen. Und sie haben alle Verträge unterschrieben." Der letzte Satz ist das Zünglein an der Waage. Obwohl die Preisgelder offensichtlich unfair verteilt werden: jedes Team hat sich mit der Unterschrift unter dem Vertrag damit einverstanden erklärt.

Dementsprechend gelassen gibt sich der Brite. "Warten wir einfach einmal die Beschwerde ab", lehnt sich Ecclestone zurück. "Ich hoffe, die Beschwerde geht durch und die Wettbewerbsbehörde hat ausreichend Geduld, um sie sorgfältig zu prüfen."