Für das Manor Marussia F1 Team war es ein emotionaler Großer Preis von Monaco, schließlich hatte Jules Bianchi hier im Vorjahr die bisher einzigen Punkte in der Geschichte des seit 2010 existierenden Teams geholt. Entsprechend tief berührt gingen die Teammitglieder ob des nach wie vor im Koma befindlichen Franzosen an die Arbeit. Das Ergebnis fiel etwas bodenständiger als im Vorjahr aus: Roberto Merhi erzielte immerhin mit Platz 16 sein besten Karriereresultat in einem problemlosen Rennen, Will Stevens beschädigte sich gleich in der ersten Runde den Frontflügel und wurde 17.

"Obwohl es ein etwas anderes Resultat ist als das, mit dem wir Monaco vor zwölf Monaten verlassen haben, war es eine gute Performance, wenn man den Kontext dieses Jahres beachtet", fasste Teamchef John Booth zusammen. Roberto Merhi war aus dem Häuschen: "Ich bin wirklich glücklich mit dem heutigen Resultat. Die Pace war gut und es war ein tolles Gefühl, meinen ersten Monaco GP zu bestreiten." Besonders freue er sich fürs Team, das aus der doppelten Zielankunft eine Reihe von Daten mitnehmen kann.

"Es fühlt sich an, als würde sich alles jetzt fügen", so der 24-Jährige weiter. Er hatte sich nach seinem Unfall am Donnerstag keine weiteren Fehler mehr erlaubt und konnte sich auch darüber freuen, seinen Teamkollegen Will Stevens hinter sich gelassen zu haben. Schon geht der Blick nach vorn: "Kanada wird wieder eine ganz neue Erfahrung werden, aber es fühlt sich so an, als würden wir gute Fortschritte machen." Sein Teamchef teilte die Freude: "Roberto ist ein starkes Rennen gefahren und ist bei seinem Debüt auf dieser historischen Strecke richtig aufgeblüht."

Stevens‘ Rennen von beschädigtem Frontflügel beeinträchtigt

Will Stevens hatte ein frustrierendes Rennen, Foto: Sutton
Will Stevens hatte ein frustrierendes Rennen, Foto: Sutton

Eher einen Rückschritt machte Will Stevens zu Beginn des Rennens, als er sich sein Auto beschädigte, was sein Rennen bestimmen sollte: "Schön, die Zielflagge in meinem ersten Monaco GP zu sehen, aber es war kein problemloses Rennen, faktisch war es echt hart. Ich habe mir in der ersten Runde den Frontflügel beschädigt, und die Kombination aus fehlendem Abtrieb und harten Reifen hat unser Rennen wirklich beeinträchtigt. Natürlich bin ich dadurch auch hinter Roberto zurückgefallen. Ein bisschen Frustration ist also da, aber unsere Zuverlässigkeit und die Fortschritte bei der Pace ermutigen uns."

Booth bestätigte, dass es sich um mehr als nur kosmetische Probleme handelte: "Die Beschädigung an seinem Frontflügel war schlimmer als es aussah, weshalb es für Will ein langes Rennen geworden ist. Dennoch sind wir glücklich darüber, zum vierten Mal in Folge beide Autos ins Ziel gebracht zu haben. Und wir können sehen, dass wir unser Auto etwas mehr verbessert haben als die Teams vor uns." Somit verlässt das Manor-Team Monaco frohen Mutes, aber mit vielen Gedanken an Jules Bianchi.