Nach dem verregneten Nachmittagstraining am Donnerstag wurde das dritte Freie Training zum Monaco GP mit umso mehr Spannung erwartet. Und die Fans wurden für die mangelnde Action im zweiten Training entschädigt: Sebastian Vettel holte sich die Trainingsbestzeit, während Kimi Räikkönen mit einem Einschlag in Saint Devot für eine Trainingsunterbrechung sorgte.

Die Platzierungen: Hamilton zum Dritten? Nein, Sebastian Vettel schockte Mercedes. Der Ferrari-Pilot sicherte sich mit 1:16.143 Minuten die Bestzeit im dritten Freien Training in Monaco. Nico Rosberg reihte sich gut zwei Zehntelsekunden hinter seinem Landsmann ein, Lewis Hamilton als Drittplatzierten fehlt bereits mehr als eine halbe Sekunde.

Mercedes musste sich Vettel geschlagen geben, Foto: Sutton
Mercedes musste sich Vettel geschlagen geben, Foto: Sutton

Im finalen Supersoft-Showdown - wegen des verregneten Donnerstags hatten die Teams noch zwei Sätze der extraweichen Reifen - bekam Vettel seine erste Runde auf frischen Reifen perfekt zusammen, während die Mercedes-Piloten ihre Performance nicht ganz ausspielen konnte, nachdem sie das Training zuvor dominiert hatten.

Hinter Hamilton bestätigte Daniel Ricciardo die gute Red-Bull-Form in Monaco, Carlos Sainz zeigte auf Rang fünf, dass Toro Rosso am Donnerstag keine Showrunden gedreht hatte. Kimi Räikkönen, der seinen finalen Run auf Supersofts wegen seines Mauerkontakts nicht mehr machen konnte, wurde am Ende immerhin noch Sechster vor Daniil Kvyat und dem überraschend starken Jenson Button.

Max Verstappen, der wie Räikkönen auf seinen letzten Run auf Supersofts verzichten musste, sortierte sich auf Rang neun ein. Romain Grosjean komplettiert die Top-10 vor Sergio Perez und Pastor Maldonado. Nico Hülkenberg folgt auf Platz 13. Enttäuschend waren die beiden Williams: Bottas lag am Ende nur auf Rang 15, Massa auf Platz 16.

Die Zwischenfälle: Kimi Räikkönen sorgte zur Halbzeit des Trainings für Rot. Der Finne erwischte mit der linken Hinterradaufhängung die Leitplanke in Saint Devot. Die Hinterachse des Ferrari war krumm, an ein Weiterfahren nicht mehr zu denken. Nach kurzer Unterbrechung konnte das Training wieder gestartet werden.

Wenig später erwischte es Max Verstappen. Der Niederländer hatte aber mehr Glück: Verstappen drehte sich in Rascasse und schlug mit dem Heck leicht in die Streckenbegrenzung ein. Mit einem gewagten Wendemanöver konnte sich der Toro-Rosso-Pilot aber wieder in Fahrtrichtung stellen und den Boliden zurück in die Box bringen.

Das Wetter: Durchwachsen. Nachdem am Formel-1-freien Freitag erstmals an diesem verlängerten Wochenende die Sonne das Fürstentum beglückte, kehrten die Wolken zurück. Auf dem Asphalt stieg das Quecksilber immerhin auf 24 Grad, die Luft war mit 18 Grad relativ kühl.

Die Analyse: Mercedes sieht stärker aus als Ferrari, aber das Training zeigt, dass Vettel Hamilton und Rosberg ärgern kann. Wenn die Mercedes-Piloten ihre Runden nicht perfekt hinbekommen - die Gefahr besteht in Monaco immer - dann kann Ferrari zur Stelle sein. Das Qualifying darf mit Spannung erwartet werden.