Die Ankündigung Michelins, ein Comeback des Reifenherstellers in der Formel-1-Saison 2017 komme unter gewissen Umständen durchaus infrage, sorgte am Mittwoch für Wirbel. Während die einen der Rückkehr durchaus positiv gegenüber stehen, meldet sich mit Bernie Ecclestone nun eine mehr als einflussreiche Contra-Stimme zu Wort.

"Alles, was Michelin tun würde, ist, einen steinharten Reifen zu machen, den du im Januar aufziehen und im Dezember runternehmen könntest, weil sie nicht in eine Position kommen wollen, in der sie kritisiert werden können. Das würde zu 100 Prozent sicherstellen, dass ein Fragezeichen dahinter, dass Mercedes gewinnt, entfernt würde - falls es das überhaupt gibt", poltert Ecclestone.

18-Zoll-Reifen sind Standard in der Formel E, Foto: Formel E
18-Zoll-Reifen sind Standard in der Formel E, Foto: Formel E

Alles super mit Pirelli

Die Ideen, welche Michelin präsentiert hatte, seien allesamt nicht mit dem vereinbar, was der Sport brauche und liefen dem Konzept zuwider, das man sich zuletzt mit Pirelli erarbeitet habe und das für verdammt gutes Racing gesorgt habe. "Sollten wir jetzt einen steinharten Reifen bekommen, könnte wir das vergessen", sagt Ecclestone gegenüber Autosport.

Auch die Idee auf 18-Zoll-Reifen, wie in der Formel E, umzusteigen missfällt dem Briten: "Ich mag sie nicht. Sie sehen schrecklich aus. Wir wollen, dass unsere Autos aggressiv aussehen, wie Rennautos." Zudem sei das allein kein Grund, den Hersteller zu wechseln. "Pirelli wird immer das tun, um was wir sie bitten. Falls wir einen 18-Zoll-Reifen brauchen würden, könnten sie es umsetzen", sagt Ecclestone.

Mercedes stimmt zu

"Aber im Moment müssen wir die Reifen nicht ändern, denn womit wir aktuell arbeiten funtioniert gut. Pirelli weiß inzwischen ganz genau, was exakt wir wollen. Das ist immer schwierig für sie. Wenn sie einen Reifen bauen, der nur ein bisschen zu sehr am Limit ist, dann werden sie geschlachtet", sagt Ecclestone.

Zustimmung erhält Ecclestone aus dem Mercedes-Lager: "Ich denke mit den aktuellen Reifen haben wir eine interessante Situation, die das Spektakel klar verbessert hat. Seit Pirelli in der Formel 1 ist, haben wir viel spannendere Rennen gesehen. Außerdem war es schon immer ein Faktor in der Formel 1, dass du darauf achten musstest über eine lange Distanz das Maximum aus den Reifen heraus zu holen. Ich denke nicht, dass es in den ganzen Jahren viele Reifen gab, mit denen man jede einzelne Runde Vollgas fahren konnte", sagt Paddy Lowe.