Die Young Driver Tests, bei denen die Teams ausschließlich Nachwuchspiloten zum Einsatz bringen durften, gibt es mittlerweile zwar nicht mehr, dennoch tummelten sich bei den Testfahrten in Barcelona zahlreiche hoffnungsvolle Nachwuchstalente auf der Strecke, die eines Tages den Aufstieg zum Stammpiloten in der Formel 1 schaffen wollen.

Marciello testete am Dienstag für Ferrari..., Foto: Sutton
Marciello testete am Dienstag für Ferrari..., Foto: Sutton

Zu ihnen zählten auch Raffaele Marciello, der für Sauber und Ferrari testete, sowie Pascal Wehrlein, der an das Steuer des Mercedes-Silberpfeil durfte. Während Marciello in Malaysia und Spanien auch bereits am 1. Freien Training eines Rennwochenendes teilnahm, blieb Wehrlein dies bislang verwehrt. Beide Piloten sind allerdings ohnehin der Meinung, dass Testfahrten wesentlich wertvoller sind, als ein Einsatz am Freitagmorgen.

Experimentieren beim Test

"Sicherlich ist der Test besser, denn du fährst ungefähr 100 Runden. Oder 70, wenn etwas passiert. Deshalb sind Testfahrten besser für die Erfahrung und um das Auto kennenzulernen", erklärte Marciello auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Der einzige Vorteil des Freien Trainings sei die TV-Präsenz. "Ich fahre lieber bei Testfahrten, denn ich bin noch nicht so viel in der Formel 1 gefahren und kann da mit dem Auto besser experimentieren", betonte der 20-jährige Italiener.

...und am Mittwoch für Sauber, Foto: Sutton
...und am Mittwoch für Sauber, Foto: Sutton

Wann Marciello das nächste Mal im Formel-1-Cockpit sitzen wird, steht bereits fest - Ende Juni bei den Testfahrten in Spielberg nach dem Österreich GP. Ob er wieder für Sauber und Ferrari zum Einsatz kommen wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt hingegen noch offen. "Außerdem werde ich noch einige Freie Trainings fahren, welche müssen wir aber noch schauen", verriet er.

Mit seiner Performance auf dem Circuit de Catalunya war der Italiener durchwegs zufrieden. "Im FP1 sehen sie auch, was du kannst. Beim Test ist es schwierig, dein Potenzial zu zeigen, aber ich denke, ich habe gezeigt, wozu ich in der Lage bin", resümierte er nach insgesamt 931 Kilometern für zwei unterschiedliche Teams.

Wehrlein ist ein gefragter Mann, Foto: Sutton
Wehrlein ist ein gefragter Mann, Foto: Sutton

Wehrlein will nicht zuschauen

Auf nicht ganz so viele Kilometer brachte es Wehrlein, der am Dienstag eigentlich für Force India hätte fahren sollen, jedoch kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste. Am Mittwoch spulte der Deutsche dann 137 Runden im Silberpfeil ab. Was die Wertigkeit der Testfahrten angeht, pflichtete Wehrlein Marciello bei.

"Ich bin nicht so sehr daran interessiert, denn man ist nur anderthalb Stunden im Auto und hat nur ein oder zwei Sätze neue Reifen", meinte der DTM-Pilot hinsichtlich des Freien Trainings am Freitag. "Dann muss man aus dem Auto raus und den Rest des Wochenendes zusehen." Für Wehrlein steht deshalb fest: "Ich will ein ganzes Wochenende oder eine Saison fahren, nicht nur ein Freies Training. Das ist zwar gut für die Erfahrung, aber ein Testtag ist besser."