Es gibt Momente, da vergeht selbst Daniel Ricciardo, der Frohnatur schlechthin im Formel-1-Zirkus, das Lachen. Gewann der Red-Bull-Pilot im Vorjahr noch drei Rennen, kam er in diesem Jahr noch nicht einmal in die Nähe des Podiums, sondern musste sich in erster Linie mit technischen Problemen herumschlagen. Ricciardo setzte in Barcelona bereits den vierten Motor ein, sodass er in diesem Jahr keinen straffreien Wechsel der Power Unit mehr vollziehen darf - Spitzenplätze rücken damit in noch weitere Ferne als ohnehin schon.

Angesichts der äußerst mäßigen Vorstellung des Teams macht sich der Australier Gedanken über seine Zukunft. In Barcelona machte das Gerücht die Runde, Ricciardo habe bei Red Bull bereits für 2016 verlängert, was er jedoch dementierte. "Wir sprechen darüber, aber es hängt davon ab, wie die Dinge in diesem Jahr laufen", verlautbarte der 25-Jährige hinsichtlich seiner Vertragssituation. Ein Bekenntnis hört sich anders an.

Ricciardo nach seinem siebten Rang beim Spanien GP weiter: "Wir müssen sehen, was in den nächsten Monaten passiert und hart arbeiten, um sicher zu stellen, dass wir eine bessere Performance erreichen. Weder ich noch das Team sind hier, um um den siebten Platz zu kämpfen."

Ricciardo hat bereits den vierten Motor im Heck, Foto: Sutton
Ricciardo hat bereits den vierten Motor im Heck, Foto: Sutton

Marko dämpft Erwartungen

Der Australier wird sich allerdings in Geduld üben müssen, denn die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr ins Spitzenfeld der Formel 1 ist im Red-Bull-Lager enden wollend groß. "Wenn alles nach Plan läuft, dann vielleicht in den letzten drei Rennen (der Saison)", erklärte Dr. Helmut Marko hinsichtlich der Podiumschancen. Desillusionierter Nachsatz: "Wie auf der Geraden an uns vorbeigepfiffen wird, ist irre."

Als wären die Probleme auf dem Motorensektor nicht schon genug, funktionierten auch die Updates nicht so, wie man es sich erwünscht hatte. Der RB11 war mit einer wesentlich kürzeren Nase ausgestattet, der Performance war dies aber nicht zuträglich. "Das, was es im Simulator gebracht hat, haben wir auf der Strecke nicht gesehen", ärgerte sich Marko. Red Bull will nun die beiden Testtage in Barcelona nutzen, um die Gründe dafür herauszufinden. Ricciardo wird dabei übrigens nicht im Cockpit sitzen, es testen sein Teamkollege Daniil Kvyat sowie Nachwuchspilot Pierre Gasly.