Die wundersame Auferstehung des Williams-Teams wurde vorerst gestoppt. 2014 belegte das Team aus Grove Rang drei in der Konstrukteurs-WM, holte neun Podestplätze und lag am Saisonende gleichauf mit Mercedes. In diesem Jahr sind die Silberpfeile nicht nur auf und davon, sondern auch Ferrari hat sich wie aus dem Nichts an Williams vorbei geschoben.

Für Claire Williams sei eine Verbesserung seitens Ferraris zwar zu erwarten gewesen. "Aber ich bin mir nicht sicher, dass irgendjemand von uns geahnt hatte, welche Verbesserungen sie bereits zu Beginn zeigen würden", zeigte sich die stellvertretende Teamchefin gegenüber Autosport vom Umfang der Entwicklungen überrascht.

Der Schlüssel liegt für Williams vor allem im Umgang mit den Reifen. "Ferrari macht so einen großartigen Job mit den Reifen. Unsere Crew muss ein Verständnis über die Reifen bekommen und was wir machen", so Williams. Noch sei kein Grund zur Panik. "Es wird harte Arbeit für uns werden, aber es ist erst der Saisonstart", beschwichtigt sie.

In Bahrain musste Valtteri Bottas kämpfen, um Sebastian Vettel hinter sich zu halten, Foto: Sutton
In Bahrain musste Valtteri Bottas kämpfen, um Sebastian Vettel hinter sich zu halten, Foto: Sutton

Insgeheim hatte man im Team auf Siege gehofft. Besonders in den letzten Rennen war Williams auf Augenhöhe mit Mercedes. "Wir haben das Rennfahren im vergangenen Jahr genossen, speziell gegen Ende. Die Häufigkeit, mit der wir auf's Podium gefahren sind, war einfach stark. Es war fantastisch", blickt Williams zurück. Das Gefühl war positiv, als es in die neue Saison ging. Dementsprechend war der Saisonauftakt eine harte Landung auf dem Boden der Tatsachen. "Ferrari hat sich verbessert und uns verdrängt", stellt sie fest.

Im Team lässt die Entwicklung nicht jeden kalt. "Ich vermute, dass eine gewisse Enttäuschung da ist, denn wir fahren nicht und erreichen auch nicht die Resultate wie zum Ende des letzten Jahres", glaubt Williams. Doch sie hebt hervor: "Aber dann muss man sehen, dass wir gegen Ferrari und Mercedes kämpfen, die das Dreifache unseres Budgets haben. Wir sind nur hinter ihnen, aber immer noch vor Red Bull und McLaren, ganz gleich, welche Probleme sie haben", zeigt sich Williams stolz.

Daher gehe es vorrangig auch nicht darum, möglichst schnell Siege einzufahren. "Auch wenn wir in der Formel 1 sind, um zu gewinnen, müssen wir als Team eine Perspektive schaffen. Und wir müssen verstehen, dass wir genau da im Moment sind", forderte sie.