Ron Dennis strebt bekanntermaßen nach Perfektion. Umso schlimmer ist es für den McLaren-Boss, dass sein einst so erfolgreiches Team seit geraumer Zeit nur noch hinterherfährt und auch die Wiederbelebung der Partnerschaft mit Motorenpartner Honda noch keine Früchte trägt - ganz im Gegenteil. McLaren wartet nach vier Saisonrennen noch immer auf die ersten Punkte, was Dennis aller Widrigkeiten zum Trotz aber nicht davon abhält, fest an die Wende zum Positiven zu glauben.

"Ich habe es schon einmal gesagt und werde es wieder sagen: Wir haben einen Berg zu erklimmen, aber wir werden ihn erklimmen und auf seinem Gipfel stehen", erklärte der wortgewaltige Brite gegenüber der offiziellen Formel-1-Website. "McLaren und Honda teilen die Leidenschaft, in der Formel 1 zu gewinnen - wir haben das bereits getan und werden es wieder tun."

Bislang gibt die anglo-japanische Kombination jedoch ein ziemlich trauriges Bild ab. Seit den ersten Testfahrten stehen hartnäckige technische Probleme an der Tagesordnung, wenngleich ein stetiger Aufwärtstrend zu erkennen ist, wie nicht zuletzt Fernando Alonsos elfter Platz in Bahrain zeigte. Dem Spanier fehlten nur vier Sekunden auf den letzten Punkterang.

"Wir wussten, dass diese Saison hart werden würde, aber wir machen bei jedem Grand Prix Fortschritte", ist auch Dennis nicht verborgen geblieben, dass es sukzessive bergauf geht. "Es ist ganz klar zu sehen, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht."

McLaren-Honda will die Formel 1 wieder dominieren, Foto: Sutton
McLaren-Honda will die Formel 1 wieder dominieren, Foto: Sutton

Lob für Honda und Piloten

Obwohl der Antriebsstrang aus dem Hause Honda bislang nahezu ausschließlich Negativschlagzeilen schrieb, lässt Dennis über den Partner, mit dem man am Ende der 80er- und zu Beginn der 90er-Jahre so viele Erfolge feierte, nichts kommen.

"Wenn es um das Design und die Herstellung von Power Units geht, ist Honda führend - weltweit", stellte der Brite gewohnt selbstbewusst klar. "Ihre Manager und Ingenieure wissen, dass ihre F1-Power-Unit noch nicht die Beste ist, aber das wird sie sein. Das wissen sie und wissen auch wir. Und das wissen auch unsere Fahrer - deshalb wollen sie für uns fahren. Und deshalb wollen auch viele andere Fahrer für uns fahren."

In dasselbe Horn wie Dennis stieß auch McLaren-Renndirektor Eric Boullier, der Fernando Alonso und Jenson Button für ihre Einstellung lobte. "Ich sehe kein Problem mit der Motivation", betonte der Franzose. "Sie sehen und spüren den Fortschritt und wissen beide, wie unreif das Projekt noch ist und wo wir hinwollen." Boullier weiter: "Es ist gut, unterschiedliche Meinungen und Ansichten zu haben, aber sie sind sehr motiviert, sehr zu professionell und ich muss sagen, ich bin zu 100% glücklich."

Die McLaren-Familie sehnt sich nach Erfolgen, Foto: Honda
Die McLaren-Familie sehnt sich nach Erfolgen, Foto: Honda

Während Alonsos Ex-Teamkollege Felipe Massa andeutete, der Spanier könnte seine Karriere wegen Erfolgslosigkeit vorzeitig beenden, will Dennis von derlei Spekulationen nichts wissen. "Er hat einen Drei-Jahres-Vertrag mit uns, ohne Optionen", stellte der McLaren-Boss klar. "So einfach ist das. Das wollten wir ihm anbieten und das wollte er unterschreiben."

Alonso verließ McLaren nach der verkorksten Saison 2007 im Streit, doch von diesen Spannungen ist mittlerweile keine Rede mehr. "Das ist Geschichte", betonte Dennis, ehe er eine Lobeshymne auf seinen Schützling anstimmte: "Wir werden wieder gewinnen, wir werden wieder dominieren und das alles mit Fernando an der Spitze und in einer zentralen Rolle. Das wird ein wunderbarer Höhepunkt seiner glitzernden Karriere."