Die Beziehung zwischen Red Bull und Renault bekam im ersten Teil der Saison sowohl geschäftlich, als auch menschlich einige Risse ab. Die gegenseitigen Sticheleien bildeten Verzweiflung auf beiden Seiten ab, vor allem das viermalige Weltmeister-Team hatte bei seinem Motorenlieferanten schnell den Schuldigen für das sportliche Jammertal gefunden.

Zwar liegt der Renault-Motor in Sachen Leistung, Zuverlässigkeit und Fahrbarkeit hinter den Aggregaten von Mercedes und Ferrari zurück, doch auch das Auto selbst ist nicht vergleichbar mit den Wunderboliden der vergangenen Jahre. Als Grund wird der schrittweise Rückzug von Adrian Newey genannt, doch mit dem neuen Aerodynamik-Chef Dan Fallows verfügt Red Bull weiterhin über größte Kompetenz.

Fallows selbst sieht nun das gesamte Team in der Pflicht, nicht nur über den Motor zu reden. "Jeder weiß, worin unser größtes Defizit liegt, aber ehrlich gesagt, ist es egal, warum wir unterlegen sind", sagte Fallows nun. Er verweist auf die sprichwörtliche eigene Haustür, vor der man zu kehren hat. "Es liegt in unserer Hand, bei der Aerodynamik etwas zu tun", stellte er fest.

Für den Chef der Aerodynamik-Abteilung ist es zu einfach, nur über den Motor zu reden. "Die Formel 1 hat einige Faktoren, die den Unterschied machen. Es gibt den Fahrer, die Power Unit, die Aerodynamik, die Nutzung der Reifen und so weiter", zählte er auf. Fallows zieht daraus einen klaren Schluss. "Wir gehen in das Jahr mit dem Wissen, worin unser Defizit liegt und müssen an der Basis in diesem Bereich arbeiten. Das ist unser Job", sagte er.

Den Kampfgeist hat Fallows nicht verloren. Er sieht ganz klar die Möglichkeiten, dass Red Bull wieder nach vorne kommen kann. "Wir können es schaffen, weil wir das Werkzeug dafür haben. Wir haben es vorher geschafft und unser Ziel ist, es erneut zu machen", gibt er die Zielsetzung vor.