Am Wochenende bestreitet Mick Schumacher, Sohn von Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, in Oschersleben seine ersten Rennen in einem Formel-Auto. Der 16-Jährige fährt mit der Startnummer 25 für Van Amersfoort Racing in der ADAC Formel 4. Auch sein Teamkollege Harrison Newey, Sohn von Formel 1 Stardesigner Adrian Newey ist kein Unbekannter.

Schumacher und Vettel verstehen sich auch abseits der Rennstrecke, Foto: Mercedes-Benz
Schumacher und Vettel verstehen sich auch abseits der Rennstrecke, Foto: Mercedes-Benz

Schumacher, der 2014 Zweiter in der deutschen Junioren-Kart-Meisterschaft wurde und auch bei der Weltmeisterschaft Rang zwei holte, trifft in der ADAC Formel 4 auf seinen Widersacher aus der deutschen Junioren-Kart-Meisterschaft. David Beckmann, der für den ADAC Berlin Brandenburg an den Start geht, holte sich die Deutsche Meisterschaft denkbar knapp mit 142 zu 140 Punkten. Weil Beckmann allerdings noch zu jung für die Formel 4 ist, darf er in Oschersleben noch nicht starten und muss bis zum zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring warten.

Prominente Unterstützung für Mick Schumacher gibt es von Sebastian Vettel. Der vierfache Formel-1-Weltmeister gilt als guter Freund von Michael Schumacher und verfolgt deshalb die Karriere des Sohnes etwas genauer. "Ich bin nicht ganz eng dabei, aber in letzter Zeit liest man auch ein bisschen mehr", relativiert Vettel.

"Natürlich herrscht ein gewisser Kontakt und dementsprechend verfolgt man das auch. Man wünscht ihm natürlich alles Gute. Für jeden ist der den Schritt aus dem Kartsport heraus in den Formel-Sport ein sehr großer und schwer genug. Bei ihm kommt natürlich noch die Extra-Last hinzu, schon so früh mit dem Druck umgehen zu müssen. Aber ich glaube, das hat er in den letzten Jahren schon ganz gut gemeistert", so Vettel.

Das Helmdesign erinnert an das seines Vaters Michael, Foto: ADAC Formel 4
Das Helmdesign erinnert an das seines Vaters Michael, Foto: ADAC Formel 4

Ähnlich sieht es auch Norbert Haug, der von 2010 bis 2012 als Mercedes Teamchef mit Michael Schumacher zusammenarbeitete. "Mit viel Hype um ihn und seinen Namen ist Mick jetzt nicht geholfen, und er wünscht sich diesen eher nicht", so Haug gegenüber Focus online. Trotzdem glaubt er an den 16-Jährigen, der im Kart seiner Meinung nach "beeindruckendes Talent und sehr gute Leistungen gezeigt" hat.

Vettel wird die ADAC Formel 4 aber nicht nur wegen Mick Schumacher genau verfolgen. Der Heppenheimer ist - wie auch Ralf Schumacher - Schirmherr der Rennserie. Vettel machte 2003 seine ersten Schritte im Formel-Sport selbst in der Formel BMW ADAC und will nun etwas zurückgeben. "Ich werde die Meisterschaft mit Spannung verfolgen, die Jungens werden auf hohem Niveau Rennen fahren und ich bin mir sicher, später auch einige in der Formel 1 wiederzusehen."

Wie Vater Michael, wird auch Mick Schumacher von der Deutschen Vermögensberatung unterstützt. Seit 1996 ist das Unternehmen eng mit Michael Schumacher verbunden, unterstützt ihn auch noch in den schweren Zeiten seit seinem Skiunfall. "Ich finde es klasse, dass die DVAG auch mir ihr Vertrauen schenkt und mich so unterstützt", freut sich Mick Schumacher.

Das ist die ADAC Formel 4

Die FIA hat sich vor einigen Jahren auf die Fahnen geschrieben, den Wildwuchs im Formel-Nachwuchs einzudämmen. Die Formel 4 ist eine Folge daraus. Die ADAC Formel 4 ist die Nachfolgeserie des ADAC Formel Masters und ist der deutsche Ableger der neuen FIA-Rennserie.

Die Autos leisten rund 160 PS, Foto: ADAC Formel 4
Die Autos leisten rund 160 PS, Foto: ADAC Formel 4

Die Nachwuchspiloten treten in Einheitsautos an, die der italienische Chassishersteller Tatuss liefert. Bei den Motoren handelt es sich um Turbo-Aggregate aus dem Hause Abarth, die rund 160 PS leisten. Wie in der Formel 1 ist Pirelli Reifenalleinausrüster.

An acht Rennwochenenden gibt es jeweils drei Rennen der Nachwuchsserie, die im Rahmen des ADAC GT Masters fährt. Nach zwei Trainings bestimmt das 30-minütige Qualifying über die Startaufstellung für die ersten beiden Rennen. Beim dritten Rennen starten die ersten zehn von Rennen eins in umgekehrter Reihenfolge. Jedes Rennen dauert 30 Minuten. Die Punktevergabe erfolgt analog zum System in der Formel 1.