Die Formel 1 verliert immer mehr Fans. Nach einstimmiger Meinung von Hans-Joachim Stuck, Gerhard Kuntschik, Colin Kolles und Karl Wendlinger, die sich in einer Runde bei Servus-TV über die Situation in der Königsklasse unterhielten, zu Recht, denn das komplizierte Regelwerk schreckt die Zuschauer ab.

20 Autos im Starterfeld sind Hans-Joachim Stuck zu wenig, Foto: Sutton
20 Autos im Starterfeld sind Hans-Joachim Stuck zu wenig, Foto: Sutton

"Wir haben ein massives Problem mit dem Reglement", sagte Kolles, der erinnert, dass der jetzige FIA-Präsident Jean Todt mehrfach gewarnt wurde. "Er hat es aber einfach ignoriert und abgelehnt", fügte er hinzu. Das liegt seiner Ansicht nach auch daran, dass Teams wie Mercedes gar keine Änderung wollen, da sie aktuell den besten Motor haben. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Token-System für die Motorentwicklung. "Kaum einer der Fans kennt sich mit dem System aus", beklagt sich Stuck.

Doch nicht nur das Regelwerk ist in den Augen der Experten ein Problem. Beim letzten Rennen fuhren die Teams beinahe geordnet hintereinander her, die Fahrer wurden angewiesen, wie schnell sie fahren durften, um die Reifen nicht kaputt zu fahren und es gab kaum Zweikämpfe.

"Die Boxenteams greifen zu sehr in das Renngeschehen sein, über Funk erhält der Fahrer alle Anweisungen. Das ist absurd, das ist kein Rennsport mehr", bemäkelt Kuntschik. Ihm geht das Verbot des Driver Coachings per Funk nicht weit genug.

Die Formel 1 ist nicht mehr so attraktiv, wie sie einmal war. "Es muss wieder spektakulärer werden, es muss wieder mehr überholt werden, dafür braucht man auch wieder mehr Leistung bei den Autos. Die Zuschauer bleiben weg von den Rennen, dagegen muss etwas getan werden", fordert Wendlinger. Stuck sieht zudem den Bedarf nach mehr Autos. Mindestens 26 Boliden braucht die Königsklasse seiner Ansicht nach.