Das Wetter wird in China wie bereits zuvor in Malaysia eine wichtige Rolle spielen. Pirellis Motorsportchef Paul Hembery erwartet in Shanghai deutlich niedrigere Temperaturen als in Sepang, will jedoch auch ein Hitzerennen nicht ausschließen. "Das Wetter in China neigt dazu, ziemlich unvorhersehbar zu sein", sagte er. "Letztes Jahr hatten wir ziemlich stabile Wetterverhältnisse in China, wohingegen es in den vorherigen Jahren mehr ein Auf und Ab war. Das bringt eine sehr interessante Variable ins Spiel", fügte er hinzu.

Auch wenn die Formel 1 in China noch nie ein Hitzerennen erlebt habe, bestehe aufgrund der Wettergeschichte die Möglichkeit, dass dieser Fall eintreten könnte. "Das würde es für die Reifen sehr schwierig machen. Shanghai ist ein großer, offener Kurs und wenn man Hitze hinzufügt, erzeugt das viel Energie. Aber wir haben in Malaysia gesehen, dass diese Reifen sich der Herausforderung stellen werden", erklärte Hembery.

Auf dem Shanghai International Circuit wird vor allem der linke Vorderreifen beansprucht. Aber auch die Hinterreifen müssen aufgrund der Traktionsanforderung der Strecke einiges mitmachen. Etwa 80 Prozent einer Runde entfallen aufs Kurvenfahren, weshalb viel Energie in die Reifen geht. Beim Herausbeschleunigen gilt es, durchdrehende Reifen zu vermeiden. Wenn die Temperaturen niedrig sind, ist Graining ein weiteres Problem.

Pirelli bringt wie in Australien den weichen und den mittelharten Reifen an die Strecke und rechnet mit einem Zwei-Stopp-Rennen. Im vergangenen Jahr fuhr Lewis Hamilton mit einer solchen Strategie zum Sieg. Der Mercedes-Pilot startete auf weichen Reifen und wechselte in Runde 17 und Runde 38 jeweils auf Medium-Pneus. Alle Piloten in den Top-15 waren damals auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs. Der längste Stint auf den Mediums dauerte 27 Runden, beim weichen Reifen waren es zehn Runden weniger.