Vettel lässt Ferrari jubeln

Was für eine Wende: In seinem erst zweiten Rennen für Ferrari fährt Sebastian in einem grandiosen Rennen völlig überraschend den ersten Sieg mit Eva ein. Mercedes verzweifelt am Reifenverschleiß und einem Safety Car. Hamilton verweist Rosberg erneut deutlich. "Das ist ein Weckruf für uns alle", heißt es von Niki Lauda und Toto Wolff unisono. In den Jubel bei Ferrari mischen sich auch Tränen, weil Michael Schumacher diesen historischen Moment nicht mitbekam. Gute Nachricht nach der Ausfallorgie in Australien: Beim Hitzerennen in Malaysia kamen 15 Autos ins Ziel.

Toro Rosso als neues Renault-Werksteam?, Foto: Sutton
Toro Rosso als neues Renault-Werksteam?, Foto: Sutton

Renault: Werkseinsatz, Sponsoring, Ausstieg?

Die wohl gesamte Bandbreite aller Möglichkeiten deckte Renault in den vergangenen Tagen ab: Gerüchte um eine Übernahme des Toro-Rosso-Rennstalls werden seit einigen Wochen intensiv diskutiert. Cyril Abiteboul dazu: Man könnte das Team komplett übernehmen, oder auch sponsern, man könnte aber auch ganz aus der Formel 1 aussteigen. Okay, was also jetzt genau? Den neuesten Stimmen zufolge wird sich gar nicht so viel ändern, Renault werde lediglich auf den Toro-Rosso-Boliden etwas dominanter in Erscheinung treten, ließ Helmut Marko durchblicken. Das letzte Wort ist hier aber noch nicht gesprochen.

Ecclestone bringt Mouton gegen sich auf

Bernie Ecclestone sucht eine neue Einnahmequelle. Sein jüngster Vorschlag: Eine Rennserie alleine für Frauen, wie es in vielen Sportarten üblich ist. Was vermarktungstechnisch lukrativ wirkt, birgt nur ein gesellschaftliches Problem: Die Stellung der Frau. FIA-Frauenbeauftragte Michele Mouton platzte der Kragen: Ecclestone wolle Frauen als Showobjekte einsetzen, um die wegbrechenden Einnahmen der Formel 1 zu kompensieren, so der Vorwurf. Sie wisse aus eigener Erfahrung, dass sich Frauen auch mit den besten Männern messen wollen. Passend zu diesem Thema: In der World Endurance Championship sind soeben die Grid Girls abgeschafft worden. Eine Fingerübung für die Formel 1?

Blitzänderung: Doch wieder fünf Motoren?

Werden kurzerhand doch fünf Motoren erlaubt?, Foto: Mercedes-Benz/adrivo
Werden kurzerhand doch fünf Motoren erlaubt?, Foto: Mercedes-Benz/adrivo

Im Winter tauschte vorübergehend der Korea-GP im Kalender wieder auf. Gerüchte sprachen davon, dass man mit dem 21. Rennen die Regelung umgehen wollte, dass nur vier Motoren pro Saison erlaubt wären. Doch das Schlupfloch wurde schnell geschlossen, die vier blieb auch unabhängig von der Tatsache, dass Korea wieder gestrichen wurde (und Deutschland mittlerweile auch raus ist) als feste Regel stehen. Bis jetzt: Red Bull preschte mit einem Vorstoß voran, auch 2015 wieder fünf Aggregate zuzulassen. Wie immer gibt es jedoch Gegenwind: Monisha Kaltenborn vermutet einen Hintergedanken.

Alarmstimmung bei Red Bull

Vom Nachwuchsrennstall überrollt: Red Bull Racing erlebte in Malaysia einen neuen Tiefpunkt. Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat nahmen auf den Plätzen neun und zehn nur drei kümmerliche Punkte mit. Dabei wurden sie sogar von Toro Rosso geschlagen, die ebenfalls auf die von Red Bull scharf kritisierten Renault-Motoren setzen. Helmut Marko fordert eine Reaktion: "Wir müssen in England aufwachen, denn es laufen beim Chassis einige Sachen nicht mehr", schickte Helmut Marko einen Weckruf nach Milton Keynes.

Klarer Aufwärtstrend: McLaren kämpfte aus eigener Kraft um Positionen, Foto: Sutton
Klarer Aufwärtstrend: McLaren kämpfte aus eigener Kraft um Positionen, Foto: Sutton

Hoffnung bei McLaren und Honda

Zwar endete der Malaysia-GP mit einem Doppelausfall, doch McLaren-Honda hat unverkennbar einen Schritt nach vorne gemacht. Jenson Button konnte es selbst kaum glauben, als er auf eine Kampfgruppe vor ihm auflief. Ex-McLaren-Pilot John Watson ist sich sicher, dass der positive Trend auch in China anhält: "Ich erwarte, dass wir eine deutlich stärkere Performance als an den ersten beiden Rennwochenenden sehen werden." Doch McLaren weiß auch: Im derzeitigen Entwicklungsstadium ist es normal, dass die Schritte noch groß ausfallen.

Manor trotz Zielankunft unter Beschuss

Das Manor-Marussia-Team überraschte in Malaysia mit einer Zielankunft von Roberto Merhi. Der Spanier konnte das Rennen beenden, das zweite Fahrzeug blieb aber an der Box. Sehr zum Ärger von Force India, die ihren verlorenen Millionen hinterhertrauern: "Ich denke, es war klar die Strategie, nur mit einem Auto an den Start zu gehen", ätzte der stellvertretende Teamchef Rob Fernley. Und ob das neue Auto nach der Sommerpause überhaupt kommt, ist auch plötzlich wieder unklar. Ewig kann Manor sicherlich nicht auf die Gnade der FIA hoffen, wenn die Boliden die 107%-Marke nicht schaffen.