In der Formel 1 gibt es kaum einen Titel, einen Rekord oder ein Rennen, welches ein gewisser siebenfacher Titelträger namens Michael Schumacher noch nicht gewonnen hat. Dennoch versuchte der Champion im Rahmen der gestrigen Ferrari-Präsentation ein für alle Mal mit den allgegenwärtigen Fragen nach seinem Karriereende aufzuräumen.

"Ich fühle mich nicht wie ein alter Mann", sagte der Champion, der seinen Sport und das Racing "noch immer genießt" und dabei jede Menge "Spaß" hat. "Es geht nicht mehr darum nach oben zu kommen, sondern nur noch darum etwas zu machen das mir Spaß macht und bei dem ich konkurrenzfähig bin."

Und so lange dies der Fall ist, wird der Champion es "weiter genießen" und keinen Gedanken an ein Karriereende verschwenden. "Sollte es nicht mehr der Fall sein, dann könnte ich vielleicht meine Meinung ändern." Derzeit ist ein solcher Meinungswechsel aber noch lange nicht in Sicht, weshalb sich Schumacher sogar vorstellen kann noch mit 40 Jahren Rennen zu fahren. "Das ist durchaus möglich, ja."

Wie hoch die Motivation des siebenfachen Weltmeisters noch immer ist, belegt derweil sein langjähriger Wegbegleiter Ross Brawn. "Am Ende einer Saison sind wir alle ausgelaugt. Deshalb müssen wir uns alle – selbst nach einer so erfolgreichen Saison wie der letzten – erholen und die Batterien neu aufladen", beginnt der Technikdirektor der Roten. "Aber Michael ruft dich schon im November, Dezember wieder an und fragt "Wie läuft es so?", "Habt Ihr mein Testprogramm schon fertig?" und in diesem Jahr haben wir diese Anrufe wahrscheinlich noch früher als sonst erhalten..."

Und obwohl sich auch Teamboss Jean Todt sicher ist, dass auch Michaels "Liebe zum Racing" eines Tages ein Ende haben wird, so erwartet er nicht, dass dies bald der Fall sein wird. "Er ist derzeit total frisch und sagt er habe die gleiche Anspannung, den gleichen Druck und die gleichen Erwartungen wie zu jenen Zeiten als er noch keinen Grand Prix gewonnen hatte."

Für Ross Brawn gibt es deshalb nur einen Begriff der den Deutschen richtig beschreibt: "Er ist außergewöhnlich."