Sauber hat es mit diversen Testfahrern vorgemacht, Lotus hat es übernommen, nun soll auch Force India das schnelle Geld über einen "Entwicklungsfahrer" gefunden haben: Mehreren kolumbianischen und weiteren spanischsprachigen Medien zufolge soll Steven Goldstein, ein 31-jähriger kolumbianischer Rennfahrer, bei Force India angeheuert haben. Goldstein hat sich bislang nur in Italien einen gewissen Namen gemacht, indem er eine Subdivision der italienischen GT-Meisterschaft dreimal in Folge gewann. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, wäre Goldstein der dritte Kolumbianer in der Formel 1 nach Jose Carlos Guerrero und Juan Pablo Montoya.

Goldsteins bisherige Karriere liest sich nicht wie eine typische F1-Laufbahn: Seinen ersten nennenswerten Erfolg feierte er 2004 mit dem Gewinn der Sportsman Division in der Formula Dodge Eastern Race Series in den USA. Danach zog es den Fahrer aus Bogota in Fahrzeuge mit Dach - von Panoz-Fahrzeugen über Radicals bis hin zur Trofeo Maserati. Von 2011 bis 2013 gewann er dreimal in Folge die GTS Cup Trophy in der italienischen GT Meisterschaft und wurde 2014 Zweiter im Gesamtklassement.

Gegenüber F1Latam sagte Goldstein: "Ein Fahrer bei Force India zu werden ist das Ergebnis Jahre andauernder Arbeit, die ich investiert habe, um mir meinen Traum zu erfüllen. Ich möchte alle inspirieren, die denselben Traum haben und um ihn ringen, dass sie es bis zu diesem Punkt schaffen können." Eine offizielle Bestätigung von Force India steht noch aus.

Erst in den vergangenen Wochen hat sich Lotus zum Gespött des Fahrerlagers gemacht, indem die äußerst bedingt erfolgreichen GP3-Piloten Carmen Jorda und Adderly Fong als Entwicklungsfahrer verpflichtet worden sind. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise in der Formel 1 suchen die Mittelfeld-Teams händeringend nach neuen Einnahmequellen.

Wahrheitsgehalt

Motorsport-Magazin.com meint: Ja, ist denn heute schon der 1. April? In der Redaktion fehlt uns ehrlich gesagt der Glaube. Die Sehnsucht der Kolumbianer nach einem neuen Formel-1-Piloten mag verständlich sein. Allerdings reden wir hier nicht über irgendwelche GT3-Gallardos mit allen elektronischen Helferlein für Amateurpiloten, sondern über die Königsklasse für die besten Rennfahrer der Welt. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, wäre das wohl der Tiefpunkt einer bedenklichen Entwicklung. So viel ist klar: Unser Reporter vor Ort wird versuchen, so schnell wie möglich ein Statement von Force India einzuholen. (Heiko Stritzke)