Während elf Autos im Ziel zwar einen Negativrekord für Jahre darstellten, aber noch halbwegs verkraftbar waren, erregen die 15 Boliden in der Startaufstellung zum Großen Preis von Australien weiter Diskussionen. Auch die anhaltende Dominanz von Mercedes wird als nicht zuträglich für die Königsklasse betrachtet, obgleich es Phasen solcher Dominanz immer wieder gegeben hatte. Mika Häkkinen war selbst Teil einer goldenen silbernen Ära, wobei seine Dominanz Ende der 90er-Jahre mittlerweile historisch anmutet.

Zwei Fahrzeuge blieben in Melbourne auf dem Weg in die Startaufstellung stehen, zwei weitere konnten erst gar nicht zum Rennen antreten. Häkkinen hat den Hauptfaktor dafür an einer Stelle des Reglements gemacht, das ursprünglich zur Kostenreduktion gedacht war, und kommentiert gegenüber Hermes: "Es war wirklich ungewöhnlich [dass es nur 15 Autos im Grid gab]. Ich denke, es liegt teilweise daran, dass die Autos nur unzureichend getestet werden können." Seit 2009 herrscht in der Formel 1 ein rigoroses Testverbot; lediglich zwölf Tage stehen im Vorlauf einer Saison den Teams zur Verfügung.

Gerade zu Häkkinens goldenen Zeiten waren private Testfahrten der Rennställe der Schlüssel zum Erfolg. Werksteams quartierten sich teilweise für Wochen an Strecken ein. "Der Wettbewerb wäre ausgeglichener, wenn es wieder so viele Testfahrten wie in er Vergangenheit gäbe", befindet der mittlerweile 46-jährige Doppelweltmeister und Vater von fünf Kindern. Kein Problem hat er hingegen mit der Dominanz des Mercedes-Werksteams: "Natürlich kann das in den Augen Betrachters langweilig wirken, aber es ist nicht Mercedes‘ Schuld. Sie haben es halt einfach fertiggebracht, ein deutlich schnelleres Auto zu bauen."