Neigt sich die Zeit von Toro Rosso als Red-Bull-Junior-Mannschaft nach zehn Jahren dem Ende zu? Wie Red Bulls Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko gegenüber der österreichischen Presseagentur APA verriet, könnte das Team von Renault übernommen werden. Die Franzosen, die Red Bull und Toro Rosso mit Motoren ausrüsten, ließen bereits jüngst anklingen, dass sie sich die Wiedereinführung eines Werksteams vorstellen können.

"Es stimmt, dass wir mit Renault über eine andere Form der Kooperation bezüglich Toro Rosso sprechen. Es kann sein, dass die Autos komplett in Gelb fahren oder es kann auch überhaupt eine Übernahme durch Renault geben", sagte Marko, der im Rahmen des Australien GP seinen Unmut über die schlechte Performance der Renault-Motoren lautstark kundgetan hatte, was der Beziehung zwischen den beiden Unternehmen aber nicht geschadet haben dürfte.

Es wäre für den französischen Autobauer keine Premiere, als Konstrukteur in der Königsklasse aufzutreten. Zum ersten Mal startete Renault 1977 mit einem eigenen Team. 1986 entschlossen sich die Franzosen dazu, nur mehr als Motorenlieferant zu fungieren, stiegen 2001 mit dem Kauf von Benetton aber erneut selbst in die Formel 1 ein, was im zweimaligen Gewinn der Weltmeisterschaft durch Fernando Alonso gipfelte. 2009 verkaufte Renault die Mehrheit des heute als Lotus bekannten Rennstalls wieder, bleib aber noch bis 2011 Namensgeber.

Wie schnell eine etwaige Übernahme von Toro Rosso vonstattengehen könnte, ist unklar. "Es laufen Gespräche", gab sich Marko einsilbig. Als weitere Übernahmeoption für Renault gilt Lotus, das aber erst einen Motorendeal mit Mercedes abschloss. Marko erachtet Toro Rosso allerdings ohne als attraktiver. "Toro Rosso wäre von den eventuell zu habenden Teams ganz sicher die beste Frau", ist der Österreicher überzeugt.

Kehrt das Renault-Werksteam zurück?, Foto: Sutton
Kehrt das Renault-Werksteam zurück?, Foto: Sutton

Verkauf von Red Bull Racing kein Thema

Ein Verkauf von Red Bull Racing ist für den Getränkekonzern hingegen kein Thema. Im Winter hatte es Gerüchte gegeben, dass VW via Audi ein Auge auf das Team geworfen hätte, um in die Formel 1 einzusteigen. "Es hat keine Gespräche gegeben und Ausverkauf haben wir auch keinen", verwies Marko diese Spekulationen ins Reich der Fantasie.