Die Rückkehr an den Ort seines bisher größten Erfolges in der Formel 1 hatte sich Kevin Magnussen wohl anders vorgestellt. Der Ersatz für den rekonvaleszenten Fernando Alonso, der mit gerade einmal 40 Testrunden nach Australien gereist war, konnte am Freitag in Melbourne mit seinem McLaren-Honda ebenfalls nur elf Runden abspulen. Im ersten Training wurde er von technischen Problemen gebremst, in der zweiten Session landete er nach nur vier Runden aufgrund eines Fahrfehlers im Reifenstapel von Kurve sechs. Der MP4-30 wurde relativ stark beschädigt, der Tag war somit für Magnussen vorüber.

"Es war ganz klar ein Fahrfehler von mir. Das hatte nichts damit zu tun, dass die Strecke noch rutschig war", gestand der Däne. "Es ist blöd wenn so etwas passiert, aber das Leben geht weiter. Ich wollte einfach pushen und in dieser Kurve noch etwas später bremsen, obwohl ich in der Runde davor schon am Limit war. Dadurch haben die Hinterräder blockiert. Ich konnte zwar noch einlenken, aber das Auto ist dann in einem blöden Moment ausgebrochen und ist direkt auf die Mauer zugesteuert. Da konnte ich es leider nicht mehr abfangen", analysierte er seinen Unfall.

Per Scooter ging es für Magnussen zurück an die Box, Foto: Sutton
Per Scooter ging es für Magnussen zurück an die Box, Foto: Sutton

Ein ernüchternder erster Einsatz also für Magnussen. Doch der Ersatzpilot gibt die Hoffnung nicht auf: "Wir haben am Samstag noch ein Training. Hoffentlich können wir da ein paar Runden mehr fahren und so ein bessere Gefühl für das Auto gewinnen, um dann mit etwas mehr Selbstvertrauen ins Qualifying zu gehen."

Der 22-Jährige wird aber nicht müde zu betonen, dass der MP4-30 nicht so schlecht sei, wie es vielleicht den Anschein macht. "Das Auto ist nicht besonders schnell, aber es fühlt sich zumindest ziemlich gut an. Wir sind nicht so weit von der optimalen Balance entfernt und es ist relativ gut fahrbar, auch wenn das nach meinem Crash komisch klingt. Der Wagen ist nicht furchteinflößend oder unberechenbar - ganz im Gegenteil!", nahm er sein Arbeitsgerät in Schutz.

Magnussen verliert kein schlechtes Wort über seinen Chrompfeil, Foto: Sutton
Magnussen verliert kein schlechtes Wort über seinen Chrompfeil, Foto: Sutton

Magnussen traut sich im McLaren sogar ein kleines Erfolgserlebnis im Qualifying zu. "Es sind hier nicht so viele Autos am Start", überlegt er. "Sauber und Force India scheinen in Reichweite für uns zu liegen, wenn man sich Jensons Rundenzeiten ansieht. Man weiß natürlich nicht, wie stark sich unsere Konkurrenten noch steigern, aber ich denke, dass wir eine Chance auf Q2 haben, wenn alles gut läuft."