"Ich heiße Fernando, fahre Kart und mein Traum ist es, in die Formel 1 zu kommen", sagte Fernando Alonso nach seinem Unfall in Barcelona den Ärzten im Krankenhaus. Zumindest behauptet das die spanische Tageszeitung El Pais. Auch eine seine F1-Jahre mit Renault und Ferrari soll sich der McLaren-Fahrer nicht erinnert haben. Nach ersten Reaktionen aus der Formel-1-Szene, äußern sich nun McLaren Renndirektor Eric Boullier und Alonso selbst zu dem Bericht - jeder auf seine spezielle Art und Weise.

Alonso: Twitter-Spitzen

Fernando Alonso nutzt dazu sein Lieblingssprachrohr. Via Twitter macht er sich über die wilden Gerüchte lustig. "In wenigen Tagen startet die Weltmeisterschaft und wir haben unsere 'Vorstellungskraft' verloren", zwitschert Alonso. Dann setzt der Spanier noch einen drauf: "Ich schlage ein Spiel vor: #WhereDidYouWakeUpToday. Wer am kreativsten ist, bekommt einen Retweet." Zum Abschluss legt Alonso nochmals mit einer Zweideutigkeit nach. Diesmal muss der berühmte Honda-Slogan herhalten: "#ThePowerOfDreams"

Natürlich ist eine einmalige Aktion nicht genug. Nach einer ersten Twitter-Spitze am Freitagnachmittag, bewirbt Alonso sein privates Twitter-Gewinnspiel am Samstagvormittag erneut.

Sein Versprechen löste Alonso ein. Gleich mehrfach retweetet er die Botschaften seiner Fans.

Boullier: Seriöser Klartext

Eric Boullier hingegen äußert sich mit seriösem Klartext zu dem Wirbel um eine angeblich gravierende Amnesie. Alonso habe eine völlig normale Gehirnerschütterung mit einem kurzweiligen Gedächtnisverlust erlitten. "Es ist nicht so dramatisch wie ihr es in den Medien lesen könnt. Alles ist wieder normal", versichert der Renndirektor von McLaren gegenüber Skysports. Alonso werde schon bald wieder die Arbeit im Simulator aufnehmen. Auch, was die medizinischen Checks für Malaysia betreffe, sei er zuversichtlich.

Fernando Alonso unterstützt die Aussage Boulliers, indem er laufend von seinem Trainingstand berichtet. Nach seiner Ruhepause beim bevorstehenden Großen Preis von Australien, will der Spanier in Malaysia wieder voll angreifen. "Gut weiterarbeiten ... 30 Minuten Rad, 30 Minuten Schwimmen, 30 Minuten Gym - Malaysia ist einer der anstrengendsten Rennen und wir werden bei 100 Prozent sein", skizziert Alonso per Twitter sein Trainingsprogramm.

F1-Szene bleibt skeptisch

Trotz aller Beteuerungen bleibt die F1-Szene kritisch. David Coulthard sagte in der BBC, er denke, hinter der Sache stecke mehr, als man zurzeit erfahre. Auch die Fahrergewerkschaft GPDA setzt sich mit der Angelegenheit auseinander. Der Telegraph berichtet von einem Brief des GPDA-Präsidenten Alexander Wurz an die aktiven F1-Piloten, indem der Österreicher sich jedoch in Zurückhaltung übt.

"Um den Unfall, seine Ursachen und die Folgen für die Sicherheit der Fahrer zu verstehen, müssen wir auf die medizinischen Berichte warten, um das Gesamtbild zu verstehen", schreibt Wurz. Die sich hartnäckig haltenden Gerüchte um einen Stromschlag halte er jedoch für falsch. Er sei allerdings nicht in der Position, Auskünfte über Alonsos Zustand zu geben.

Wurz mahnt zur Geduld

Ein Boykott einiger Fahrer und Teams in Australien, wie zuletzt in der Gerüchteküche diskutiert, stehe jedenfalls nicht zur Debatte. "Es gibt kurzfristig keinen Grund eine Reaktion wegen Änderungen für Australien übers Knie zu brechen. Die Sicherheitsstandards in der F1 sind sehr hoch", sagt Wurz dem Mirror.

"Ansonsten gilt es abzuwarten, bis alle Fakten auf dem Tisch liegen und wir uns ein Urteil bilden können. Es zu verstehen ist eine Sache, die richtigen Schlüsse zu ziehen eine andere. Ich habe die Fahrer gebeten geduldig zu sein. Die Experten sehen sich die Daten sehr gründlich an", ergänzt Wurz.