Fernando Alonso wird beim Grand Prix von Australien nicht in der Startaufstellung stehen. Wie McLaren-Honda am Dienstag in einer Aussendung bekanntgibt, verzichtet der Spanier nach ärztlicher Anweisung auf ein Antreten in Melbourne.

Alonso hatte sich am Schlusstag der ersten Barcelona-Testfahrten bei einem Crash eine Gehirnerschütterung zugezogen und war daraufhin in ein Krankenhaus überstellt worden. Zwar war er nach wenigen Tagen entlassen worden und hatte sich bereits letzten Freitag per Videobotschaft fit gemeldet.

Ärzte rieten von Start ab

Nun rieten ihm die Ärzte dennoch von einem Start in Melbourne ab. Gründliche Tests attestierten Alonso laut McLaren mehrfach, neurologisch und kardiologisch komplett gesund zu sein. Der letzte Check soll erst am Montagabend stattgefunden haben.

"Derzeit soll er alle riskanten Faktoren, die womöglich eine weitere Gehirnerschütterung nach seiner erst vor kurzem erlittenen auslösen könnten, so gut wie möglich ausschalten. Daher sollte er auch die Chancen auf ein zweites Schleudertrauma minimieren, wie es die herkömmliche medizinische Behandlung bei solchen Beschwerden vorschreibt", hieß es in der Aussendung von McLaren.

Wegen seines Unfalls hatte Alonso bereits die zweiten vier Testtage in Barcelona versäumt. "Ich werde mich dieses Wochenende erholen und euch in der nächsten Woche ein Update über den Fortschritt geben. Wir sehen uns sehr bald auf der Strecke", hatte er am vergangenen Freitag per Videobotschaft verkündet.

Magnussen springt ein

Als Ersatzmann in Melbourne wird Kevin Magnussen einspringen, der Alonso bereits bei den zweiten Testfahrten in Barcelona ersetzte. Dort meinte er noch, dass ein Einspringen in Melbourne nicht so einfach möglich wäre. "Das wäre schwierig, weil ich kein eigenes Ingenieursteam und keine eigenen Mechaniker habe, mit denen ich über den Winter hätte reden können. Es ist etwas Anderes, wenn man sein persönliches Team hat. Dennoch wäre ich glücklich, wenn ich einspringen dürfte, auch wenn es schwierig würde", so Magnussen.

Alonso selbst wird sich auf ein Comeback in Sepang am 29. März vorbereiten. Dann wird sein Test-Unfall bereits über einen Monat zurückliegen. McLaren-Honda lässt aber offen, wie realistisch dieses Datum für eine Rückkehr ist. Für den Doppel-Weltmeister ist es die erste Rennpause nach 176 Starts in Folge. Zum letzten Mal hatte Alonso im Jahr 2005 beim Skandal-GP von Indianapolis auf einen Start verzichtet.

Die genauen Umstände von Alonsos Crash in Barcelona liegen nach wie vor im Dunkel, weshalb nun sogar Stimmen laut werden, die Onboard-Kameras auch bei Testfahrten verpflichtend einführen wollen. McLaren-Boss Ron Dennis konnte bislang auch nicht zur Aufklärung der Unfallursache beitragen. Vergangene Woche meinte er über Alonso: "Ihm geht es ausgezeichnet." Ein Startverzicht in Melbourne legt nun aber nahe, dass es ihm doch nicht so ausgezeichnet geht wie erhofft.