Fernando Alonsos kurioser Unfall während der Testfahrten in Barcelona könnte Folgen haben. Laut einem Bericht von Autospring erwägt die FIA, künftig die Verpflichtung von Onboard-Kameras auch während Tests ins Reglement einzuführen. Aktuell müssen die Kameras nur während Grand-Prix-Wochenenden an den Formel-1-Autos angebracht werden. Die Filmaufnahmen aus Sicht des Fahrers könnten dem automobilen Weltverband künftig bei der Untersuchung von Zwischenfällen helfen.

Alonso hatte bei seiner Fahrt, die zum Unfall in Kurve 3 führte, keine Onbard-Kamera am Auto montiert. Lediglich während der vorangegangenen Testfahrten in Jerez waren Kameras am McLaren-Boliden installiert.

"Für die Onbard-Kameras ist eine große Infrastruktur notwendig", erklärte McLaren-Boss Ron Dennis den Grund. Gleichzeitig sprach er sich für erhöhte Sicherheit während Testfahrten aus: "Niemand würde sich dagegen wehren, die Formel 1 und das Testen sicherer zu machen. Man muss nicht viele Jahre zurückgehen um zu sehen, wie viel weniger sicher das F1-Testen einmal gewesen ist."

Fernando Alonso musste nach seinem Unfall ins Krankenhaus, Foto: Sutton
Fernando Alonso musste nach seinem Unfall ins Krankenhaus, Foto: Sutton

Zweck des Data-Rekorders

Bislang ist lediglich vorgeschrieben, dass die Teams während Testfahrten einen Data-Rekorder einsetzen müssen. Dieser muss der FIA bei Untersuchungen zur Verfügung gestellt werden. 'Jedes Auto muss während einer Veranstaltung und bei Tests mit mehr als einem Team mit einem FIA Data-Rekorder versehen sein', heißt es in Paragraph 27.2 des Sportlichen Reglements. Und weiter: 'Die Teams müssen ihr Möglichstes dafür tun, um sicherzustellen, dass der Data-Rekorder ständig funktioniert.

Laut FIA besteht der einzige Zweck dieser Aufnahmeeinheiten darin, relevante Daten bei einem Unfall oder Zwischenfall, einer Verlangsamungs-Warnleuchte im Auto, einem Runden-Zähler oder dem Fahrerinput beim Rennstart zu überprüfen und aufzunehmen. Im Falle eines Zwischenfalls müssen die Teams den Data-Rekorder der FIA zur Verfügung stellen. Sollten aus den Daten Schlüsse für den Grund des Unfalls gezogen werden können, müssen sich die Teams mit der FIA über die öffentliche Kommunikation zum Vorfall absprechen.

Sollte die bei Tests verpflichtende Onboard-Kamera ins Reglement aufgenommen werden, dürften ähnliche Verpflichtungen gelten wie schon beim Data-Rekorder. In Alonsos konkretem Fall gab es kaum Filmaufnahmen, die weiteren Aufschluss über den Unfall geben könnten. Laut McLaren CEO Ron Dennis habe eine Streckenkamera den Zwischenfall zwar aufgenommen, die Qualität sei jedoch schlecht. Schon kurz nach dem Unfall hatte ein FIA-Sprecher betont, dass - wie bei Testfahrten üblich - nur wenig Bildmaterial zur Verfügung stehe. Die FIA hat Untersuchungen zum Unfall des McLaren-Piloten eingeleitet.

Alonso-Update erwartet

Alonso verbrachte drei Nächte in einem Krankenhaus in Barcelona, verpasste dadurch die letzten Testfahrten vor dem Saisonstart. Sein Einsatz beim Australien Grand Prix am 15. März sei jedoch nicht gefährdet, heißt es aus dem Lager des zweifachen Weltmeisters. Nach all den anhaltenden Spekulationen über den Crash hatte sich Alonso am vergangenen Freitag in einer Videobotschaft an die Fans gewandt. "Ich werde mich dieses Wochenende erholen und euch in der nächsten Woche ein Update über den Fortschritt geben. Wir sehen uns sehr bald auf der Strecke", sagte er unter anderem.