Zwar wurden bei dem heutigen Meeting in London noch keine Verträge unterschrieben, die neun Teams (alle außer Ferrari) konnten sich mit den Vertretern der geplanten Hersteller-Serie GPWC aber zumindest auf ein gemeinsam verfasstes Statement einigen. Die GPWC-Betreiber BMW, Mercedes, Honda, Renault und Toyota erklärten, man sei aufgrund einiger getroffener Abkommen nun noch näher zusammengerückt. Die Alternativserie bleibt demnach weiterhin im Visier der Beteiligten…

Das Statement im Wortlaut: "Die Teams und die Hersteller haben einander heute in Cliveden nahe London getroffen und sich einstimmig auf die Etablierung eines neuen Rahmens für ihre Teilnahme am Grand Prix-Sport nach 2007 geeinigt."

In dem Statement heißt es, die Teams hätten sich auf die "Governing Principles for Grand Prix Motor Racing" einigen können – eine Anhäufung von Idealen und Grundsätzen, zu denen sich die Beteiligten bekennen. Darunter gehört nicht nur die gerechtere Verteilung des TV-Geldkuchens...

Die Teams einigten sich auch darauf, dass die Marketing-Agentur "International Sport And Entertainment" weiterhin an den kommerziellen Aspekten der geplanten Serie arbeiten werde. Zudem wird nun eine Serie an Arbeitsgruppen gebildet, welche sich um Technikreglement, Sportreglement und eine zuständige eigene Sporthoheit kümmern werden.

Die Hersteller bekennen sich in dem Schriftstück zudem zur Unterstützung von privaten Teams. Private, welche sich gegenüber der Herstellerserie verpflichten würden, sollen ab 2006 kostengünstige Kundenmotoren erhalten: "Die Hersteller einigten sich darauf, dass sie im Falle der Etablierung der neuen Serie von 2006 an die Bereitstellung von kostengünstigen und konkurrenzfähigen Motoren an ein zweites Team garantieren würden, sobald dieses bei der GPWC unterschrieben hat."

Mit einer derartigen Unterstützung der GPWC durch neun Teams der Formel 1 haben nur wenige gerechnet. Damit steht die Formel 1 vor einem Dilemma respektive vor der Spaltung. Denn bekanntlich hat Ferrari sich bereits in einem neuen bis 2012 geltenden Concorde-Abkommen der FOM beziehungsweise der FIA gegenüber verpflichtet. Die anderen neun Teams scheinen es also wirklich ernst zu meinen, die Hersteller sowieso. Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley müssen sich jetzt etwas einfallen lassen. Sollte die GPWC durchstarten, wäre das auch das Ende ihrer Formel 1-Tage. Für Ferrari hat man die Türen offen gehalten – allerdings nur zu den gleichen Bedingungen wie alle anderen…