Mit der Verpflichtung von Patrick Friesacher für den zweiten Minardi stehen knapp zwei Wochen vor dem Saisonauftakt in Melbourne alle 21 Einsatzpiloten fest. 21 deshalb, weil das frischgebackene Red Bull Racing Team ein Novum im Grand Prix-Sport eingeführt hat – die Ersatzbank für F1-Piloten. Denn sowohl Christian Klien als auch Vitantonio Liuzzi haben Verträge als Einsatzpiloten in ihren Taschen – entschieden wird kurzfristig – wie jetzt vor Melbourne, wo die Entscheidung am Ende dieser Testwoche fallen wird.

Vier Rookies respektive deren fünf, sollte Vitantonio Liuzzi bei Red Bull einen Renneinsatz erhalten, werden in Melbourne ihr Grand Prix-Debüt feiern – ganz sicher wird das bei den folgenden Neueinsteigern der Fall sein: Der Österreicher Patrick Friesacher und der Holländer Christijan Albers bei Minardi, der Inder Nahrain Karthikeyan und der Portugiese Tiago Monteiro bei Jordan-Midland. Mit Karthikeyan ist erstmals ein Pilot aus Indien mit von Partie, es wird eine Formel 1-Welle in Indien erwartet….

Im Gegensatz zum Vorjahr wird in Melbourne ein Pilot an den Start gehen, der neben Siebenfachweltmeister Michael Schumacher schon einmal die Weltmeisterschaft für sich entscheiden konnte. Er heißt Jacques Villeneuve, ist der Champion des Jahres 1997 und wird bei dem Schweizer Privatteam Sauber an den Start gehen.

Stichwort Michael Schumacher: Jene Fans, die in diesem Jahrtausend ihre Zuneigung zu diesem Sport entdeckt haben, haben noch keinen anderen Weltmeister als den Kerpener erleben dürfen. Und so heißt der Titelverteidiger auch 2005 Michael Schumacher.

Im Feld also zwei Weltmeister, ein siebenfacher und ein einfacher – wer sind die erfolgreichsten Piloten neben Schumacher (83 Siege) und Villeneuve (11 Siege)? David Coulthard mit 13 Siegen – er musste seinen Platz bei McLaren nach fast einem Jahrzehnt räumen und erhielt ein Cockpit bei Neueinsteiger Red Bull. Rubens Barrichello, der zweite Ferrari-Pilot, mit 9 Siegen. Dann Ralf Schumacher (wechselte für 2005 von Williams zu Toyota) mit 6 Siegen, Juan Pablo Montoya (wechselte von Williams zu McLaren) mit deren 4, Kimi Räikkönen mit 2 sowie Jarno Trulli (von Renault zu Toyota), Giancarlo Fisichella (von Sauber zu Renault) und Fernando Alonso mit je einem Sieg. Das Problem ist ein simples: Wenn einer derart oft gewinnt, bleibt für die anderen wenig über. Daher diese beispiellos unausgeglichene Statistik unter den aktiven GP-Piloten – Michael Schumacher hat beinahe doppelt so viele Siege am Konto wie alle seine Konkurrenten der Saison 2005 gemeinsam aufbringen können…

Neben dem Brüderpaar Schumacher wird in dieser Saison auch wieder Nick Heidfeld an den Start gehen – Deutschland ist also mit drei Einsatzpiloten vertreten. Heidfeld erhielt bei Williams endlich ein konkurrenzfähiges Cockpit, möglicherweise kann er sogar um Siege kämpfen. Aus Österreich wird mit Friesacher sicher ein Pilot am Start sein, Christian Klien werden ebenfalls Chancen zugerechnet, dass er bei Red Bull Racing Renneinsätze fahren kann.

Von den Teams her werden wir ein letztes Jahr den Namen Jordan in der Nennliste lesen können – das Team wurde an den Stahlkonzern Midland verkauft. Ein weiteres Privatteam hat also w.o. geben müssen. Jaguar wurde von dem Energy Drink-Konzern Red Bull übernommen. Wie im Vorjahr werden zehn Rennställe um die WM-Punkte kämpfen…

Das Feld ist komplett

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