"Heute bin interessant was?", wirft Felipe Massa nach Tag eins der abschließenden Testfahrten in Barcelona der dieses Mal besonders großen Journalisten-Meute mit einem Schmunzeln entgegen. "Ihr interessiert wohl auch nur für Rundenzeiten?", meint der Tagesschnellste. Mit einer Zeit von 1:23.500 Minuten verwies er Marcus Ericsson um fast acht Zehntel auf Rang zwei, Lewis Hamilton konnte nur 48 Runden drehen und wurde mit knapp 1,4 Sekunden Rückstand Dritter. Dennoch bleiben Hamilton und Mercedes für Massa die großen Favoriten auf den Titelgewinn.

"Ich glaube, dass sie noch ein Ass im Ärmel haben. Mercedes hat wohl immer noch das beste Auto im Feld", spekuliert der Brasilianer. "So lange nicht jeder zur gleichen Zeit mit derselben Spritmenge und der gleichen Reifenmischung fährt, kann man das Kräfteverhältnis nicht richtig einschätzen. Ich weiß daher nicht, ob wir seit dem letzten Rennen 2014 auf Mercedes aufgeholt haben. Klar ist aber, dass wir im Kampf mit den anderen Teams konkurrenzfähig sind. Das ist das Wichtigste."

Wichtig ist bei den Testfahrten vor Saisonbeginn auch, viele Kilometer mit dem Auto abzuspulen und dabei möglichst keine Defekte zu erleiden. Hier ist Williams bereits Spitze, bestätigt auch Massa: "Wir hatten seit Jerez eigentlich nie ein Problem mit der Zuverlässigkeit. Das Auto hat immer einwandfrei funktioniert und auch heute haben wir unsere geplante Laufleitung absolviert." Während Mercedes sein neues Auto bereits mehrfach - so wie auch heute - vorzeitig abstellen musste, läuft der FW37 also wie ein Uhrwerk. Eine Tatsache, die sich Massa im Laufe der Saison zunutze machen will. "Die Zuverlässigkeit ist immer ein wichtiger Punkt. Wenn unser Auto ein bisschen langsamer ist, aber dafür besser hält, dann kann uns das einige Zähler bringen", überlegt der Routinier.

Massa spulte am Donnerstag ohne Probleme 103 Runden ab, Foto: Sutton
Massa spulte am Donnerstag ohne Probleme 103 Runden ab, Foto: Sutton

Die bisher beeindruckende Zuverlässigkeit gab Williams am Donnerstag auch die Möglichkeit, nicht weiter an der Standfestigkeit arbeiten zu müssen und sich auf die Performance des Wagens zu konzentrieren. "Das war heute der erste Tag, an dem wir ganz gezielt versucht haben, das Auto schnell zu machen. Wir haben viele Dinge verändert und es hat funktioniert. Der Wagen wurde durch die Arbeit am Setup noch einmal viel besser und hat nun ein wirklich gutes Handling", freute sich Massa.