Die Zeichen verdichten sich immer mehr, dass Manor, vormals Marussia, tatsächlich an der Formel-1-Saison 2015 teilnehmen kann. Es wird erwartet, dass die Insolvenzverwalter von FRP Advisory noch heute ein Statement veröffentlichen, in dem erklärt werden soll, dass man sich zurückziehen wird.

Möglich wird dies durch eine Übereinkunft mit den Gläubigern im Sinne des Company Voluntary Arrangement (CVA). "FRP wird am Donnerstag verkünden, dass sie nicht länger in den Prozess der Insolvenz involviert sind und dass das CVA in Betrieb ist", sagt Journalist Ian Parkes.

Update: Gesagt, getan. Am Nachmittag einigte sich Manor mit seinen Gläubigern entsprechend. Die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr steigt damit massiv. Zumal FRP seine Ankündigung wahr machte: "Das Company Voluntary Arrangement erlaubt uns die Kontrolle über das Unternehmen an die Direktoren zurückzugeben und das Insolvenzverfahren einzustellen." Insolvenzverwalter Geoff Rowley ergänzte: "Es war ein langer Prozess und wir danken allen, die geholfen haben, diesen Meilenstein zu erreichen." Dass das Verfahren nun tatsächlich eingestellt wird, hängt nur noch an Formalitäten. In den nächsten Tagen soll alles fixiert werden.

Der ehemalige Sainsbury's-Chef Justin King soll somit offiziell als Investor für Manor fungieren. Auch das Veto Force Indias, das Team dürfe nicht mit dem 2014er Auto starten, soll kein Hindernis mehr sein. Laut Parkes arbeite eine kleine Gruppe von Mitarbeitern im Formel-3-Hauptquartier des Teams in Dinnington, während Teamchef Graeme Lowdon unzählige Meetings mit der FIA, den Teams sowie Lieferanten führe.

Jordan King als Fahrer im Gespräch

Sollte Manor wirklich an den Start gehen, ist jedoch weiterhin die Frage nach den Fahrern zu beantworten. Laut Daniel Ortelli, Korrespondent der französischen Agentur AFP, soll Jordan King ganz oben auf der Liste stehen. Der 20-jährige Brite ist der Sohn von Justin King und fuhr vergangenes Jahr in der Formel-3-EM, die er auf Platz sieben abschloss. Für 2015 bekam King einen Vertrag für die GP2.

"Ich habe in den unteren Formel-Klassen alles gelernt und erreicht, was ich konnte", sagte King zu Beginn des Februars. "Ich habe mich als Fahrer sowohl physisch als auch mental weiterentwickelt. Ich fühle mich für die kommenden Aufgaben gut gerüstet", erläuterte der junge Brite vielsagend.

Ob Manor wirklich zurückkehrt und wenn ja, schon in Australien, wird sich zeigen. Die ersten drei Rennen dürfte das Team den Regularien entsprechend auslassen.