Die ersten Kilometer sind abgespult

Bis Mittwoch spulten alle F1-Teams - mit Ausnahme von Force India - in Jerez die ersten Testkilometer der Saison 2015 ab. Der Mercedes F1 W06 lief wie ein Duracell-Häschen, trotzdem sorgte Ferrari mit drei Bestzeiten an vier Tagen für die meisten Schlagzeilen. Für McLaren-Honda war der Auftakt ins neue Jahr hingegen eine ziemliche Katastrophe - Fernando Alonso und Jenson Button kämpften mit dem Defektteufel und kamen an vier Tagen nur auf 350 Testkilometer. Zum Vergleich: das Mercedes-Duo spulte insgesamt 2.285 Kilometer ab.

Ein Zebra namens RB11, Foto: Red Bull
Ein Zebra namens RB11, Foto: Red Bull

Red Bull im Tarnmodus

Vettel weg - Farbe weg. Der RB11 präsentierte sich im Zebra-Look! Im Tarnkappenbomber-Design. Im Camouflage-Outfit. Um bestimmte Aero-Details zu verbergen, zog Red Bull dem neuen Auto für 2015 kurzerhand einen Tarnanzug über. Und Red Bull verspricht seinen Fans beim Saisonauftakt eine noch heftigere Lackierung. "Mal sehen, ob es eine Revolution oder Evolution der aktuellen Lackierung sein wird. Ihr müsst einfach abwarten", betonte Christian Horner.

Ästhetisch statt hässlich - die Nasengeneration 2015, Foto: Sutton
Ästhetisch statt hässlich - die Nasengeneration 2015, Foto: Sutton

Zeit der hässlichen Nasenbären ist vorbei

Bei den Testfahrten in Jerez zeigten Mercedes und Lotus die kürzesten und elegantesten Nasen-Konstruktionen. Ferrari, McLaren und Toro Rosso verfügen über die längsten Nasen, sie verlaufen ästhetisch - ohne Knick - bis weit über den Frontflügel. Red Bull, Sauber und Williams haben eine unästhetischere Zwischenlösung gewählt. Sie setzen auf einen mehr (Sauber) oder weniger großen (Red Bull und Williams) Knubbel, der aus der Nase ragt. Allerdings ist von den meisten Teams zu hören gewesen, dass sich bis zum zweiten Test in Barcelona - spätestens bis Melbourne - noch einiges ändern wird.

Ein bisschen mehr Show, Foto: Sutton
Ein bisschen mehr Show, Foto: Sutton

Es sprühen (leicht) die Funken

2015 wurden Titan-Skid-Blocks verbindlich eingeführt, um die Show zu verbessern. Das Resultat schwankt. Die meiste Zeit fahren die Boliden wie immer. Beim Anbremsen oder bei heftigen Bodenwellen sprüht es ab und zu ein paar Funken. Die sehen schön aus, übermäßig spektakulär ist der Funkenflug aber nicht.

Gibt es für Marussia noch eine Chance?, Foto: Flickr/Auction HQ
Gibt es für Marussia noch eine Chance?, Foto: Flickr/Auction HQ

Die Problemkinder: Marussia & Caterham

Das Meeting der Strategy Group in Paris endete am Donnerstag mit einem herben Rückschlag für Marussia. Das insolvente Team, das offenbar kurz vor der Übernahme durch ein Investorenkonsortium steht, stellte einen Antrag um 2015 mit dem Vorjahreswagen antreten zu dürfen - Force India stimmte dagegen "Im Verlauf des Meetings stellte sich heraus, dass es Compliance Probleme gab und dass es dem Antrag an Substanz fehlte. Zugleich waren dem vorgelegten Antrag keine Belege beigelegt, die eine Sondergenehmigung unterstützt hätten", begründete Bob Fernley die Entscheidung. Sollte Marussia allerdings einen fundierten Antrag stellen, könnte es sich Force india anders überlegen. Bei Caterham sind die Lichter bereits ausgegangen. Da kein Käufer gefunden werden konnte, werden die Habseligkeiten des Teams versteigert.

Noch hat das neue Auto keine Kilometer abgespult, Foto: Sutton
Noch hat das neue Auto keine Kilometer abgespult, Foto: Sutton

Force india-Fans können aufatmen

Nachdem Force India die erste Testserie der Saison verstreichen ließ und beim zweiten Test in Barcelona wohl mit dem Vorjahresmodell anrücken wird müssen, kamen Gerüchte auf, dass es um Force India finanziell schlecht steht und die Teilnahme beim Saisonauftakt in Melbourne gefährdet ist. Am Montag folgte das Dementi. "Wir werden definitiv in Melbourne sein und planen weiterhin in Barcelona zu testen", bestätigte ein Pressesprecher des Teams.

Haas & Co schauten in Jerez vorbei, Foto: Motorsport-Magazin.com
Haas & Co schauten in Jerez vorbei, Foto: Motorsport-Magazin.com

Neuigkeiten von Haas F1

Die Vorbereitungen für den F1-Einstieg 2016 schreiten voran. Für die Entwicklung des neuen Autos konnte Gene Haas Rob Taylor gewinnen, der bereits für den Bau des RB1, Red Bulls erstem F1-Auto, verantwortlich war. Ungeklärt ist, wer im Cockpit des Boliden Platz nehmen wird. "Wir werden einen erfahrenen Fahrer haben, der im Idealfall 2015 gefahren ist, und einen Rookie, der nicht unbedingt ein Amerikaner sein muss", erklärte Haas.