"Klar war ich sehr gekränkt, als ich mein Renn-Cockpit verloren habe", poltert Kevin Magnussen rund zwei Monate nach der Fahrerbekanntgabe bei McLaren. "Ich war bereit zu kämpfen und wollte nicht zurückstecken!" Der junge Däne hat sich bis heute nicht mit der Situation arrangiert, im Jahr 2015 keinen Stammplatz in der Formel 1 ergattert zu haben.

Mit dem nordeuropäischen Sportkanal Viasat spricht Magnussen nun ausführlich über seine große Enttäuschung, die neue Reservisten-Rolle bei McLaren und schmiedet Pläne für die Zukunft. "Ich will Rennen fahren! Es ist wichtig für mich zurück ans Lenkrad zu kommen, auch wenn es nicht in der Formel 1 ist", sagt Magnussen.

Angst um den Renninstinkt

Er stecke gerade mitten in der Analyse seiner Optionen, um seinen Renninstinkt nicht zu verlieren. "Ich weiß noch nicht, was das Beste ist. Indycar ist eine Option, aber es gibt andere", verrät Magnussen.

"Es ist nicht gut, wenn du ein ganzes Jahr kein Rennen fährst", ergänzt Magnussen. Auch sein Engagement als Testfahrer bei McLaren helfe da nicht weiter. "Testfahrten sind in der Formel 1 extrem eingeschränkt", erklärt der 22-Jährige. Vor zehn Jahren sei das anders gewesen. Damals hätte er sich wohl nicht nach zusätzlichen Aktivitäten umsehen müssen. "Aber jetzt ist es für meine Entwicklung wichtig, wieder racen zu können", sagt der Däne.

Als McLaren den Superstar suchte, war Magnussen nicht der richtige Kandidat, Foto: Sutton/Motorsport-Magazin.com
Als McLaren den Superstar suchte, war Magnussen nicht der richtige Kandidat, Foto: Sutton/Motorsport-Magazin.com

Ein härterer Fahrer geworden

Nach gerade einmal einem Jahr endete Magnussen Karriere als Einsatzfahrer in der Formel 1. Ob vorläufig oder endgültig steht noch in den Sternen. Magnussen jedenfalls blickt optimistisch in die Zukunft: "Die Formel 1 ist eine komplizierte Welt mit viel Druck und hohen Erwartungen. Aber ich bin als Fahrer und Person härter geworden und sicher, dass ich diese Erfahrungen nutzen kann, wenn ich unter die aktiven Fahrer in der F1 zurückkehre."

Sein erstes Jahr in der F1 sei ohnehin nicht schlecht gewesen. "Ich denke, dass ich eine gute Debüt-Saison hatte. Ich war oft schneller als Jenson, etwa im Qualifying. Dass ein Weltmeister wie er mehr Punkte gesammelt hat, ist doch nur logisch. Auf jeden Fall konnte ich einige Male mein Potential zeigen. Leider war das am Ende nicht genug, um mit Jenson und Fernando mitzuhalten", sagt Magnussen.