Red Bull erwischte zum Auftakt der Testfahrten für die Formel-1-Saison 2015 in Jerez einen insgesamt guten Start. Anders als im Vorjahr kämpfte man deutlich weniger mit der Power Unit. Daniel Ricciardo stellte seinen RB11 im Carmouflage-Look am Ende des Tages auf den vierten Platz - mit einem Rückstand von sieben Zehnteln auf die Bestzeit von Ex-Teamkollege Vettel im Ferrari.

"Der erste Eindruck ist gut. Heute gab es ein paar gute Ansätze. Ich kann nicht zu viel verraten, aber wir verstehen, was wir tun und das ist gut so. Wir haben zwar nicht viele Runden geschafft, aber definitiv mehr als im vergangenen Jahr! Wir müssen noch immer ein paar Dinge in Sachen Fahrbarkeit verfeinern und hatten ein paar Probleme. Aber das ist zu diesem Zeitpunkt des Jahres normal und genau das, was wir erwartet haben", sagt Ricciardo.

Auch Newey bleibt gelassen

Adrian Newey steigt etwas tiefer in die Materie ein: "Wir hatten eine Überhitzung der hinteren Bremsen, aber der Hauptgrund war das Versagen der Batterie. Wir hatten zu viel Hitze in den Bremsen", sagt Newey. Die Kühlung sei kein Problem gewesen. Auch auf mechansicher Seite seien keine Defekte aufgetreten. "Aber wir hatten Probleme das Auto zum Laufen zu bekommen. Ein Problem mit der Batterie und eins am Motor. Aber das ist die Natur des Testens", sagt Newey.

Allerdings brachte es der Australier eben nur auf 35 Runden - gerade ein Fünftel der Marathon-Distanz von Runden-König Nico Rosberg im Mercedes. Angst und bange ist Ricciardo angesichts dieser Performance jedoch längst nicht. "Ich erwarte, dass sie wieder diejenigen sein werden, die es in Melbourne zu schlagen gilt. Aber ich bin nicht eingeschüchtert. Ich denke, sie liegen für uns in Reichweite", sagt Ricciardo.

Der Zebra-Look des RB11 kann sich sehen lassen, Foto: Sutton
Der Zebra-Look des RB11 kann sich sehen lassen, Foto: Sutton

Ricciardo spürt Schritt nach vorne

Ohnehin verblüffe ihn die starke Vorstellung der Silberpfeile nicht. "Das ist nicht wirklich eine Überraschung. Wir wussten ja, dass sie mit einem absolut großartigen Paket aus dem vergangenen Jahr gekommen sind und es vielleicht nur verbessert und perfektioniert haben", sagt Ricciardo. Adrian Newey spricht ebenfalls von "keiner totalen Überraschung". Die Motoren von Mercedes seien schon gut gewesen, jetzt häten sie auch das Chassis noch zuverlässiger gemacht. "Ich denke, Mercedes ist der klare Favorit. Sie haben ein gutes Team und eine starke Power-Unit."

Um Mercedes wirklich fordern zu können, haben sich der Australier und der Brite mit Red Bull einige Punkte auf die To-do-Liste geschrieben. "Wir werden noch einige Runden in den nächsten Tagen fahren, aber es sieht ja schon jetzt sehr ermutigend aus. Ich spüre, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben", sagt Ricciardo. "Wir können hoffentlich immer noch etwas verbessern. Das offensichtliche Problem sind die Limits im Reglement. Bis auf ein paar Änderungen ist das Reglement recht stabil geblieben über den Winter", erklärt Newey.