Der RB11 ist der erste Red Bull, der nicht allein aus der Feder von Adrian Newey stammt. Nachdem sich der Design-Guru aus dem aktiven Formel-1-Geschäft zurückzog und nur noch in beratender Funktion involviert ist, werkelt ein vierköpfiges Team am Design der Boliden. Rob Marshall (Chief Engineering Officer), Dan Fallows (Head of Aerodynamics), Paul Monaghan (Chief Engineer, Car Engineering) und Pierre Wache (Chief Engineer, Performance Engineering) versuchen, die Lücke zu füllen, die Newey hinterlassen hat.

"Natürlich ist er immer noch da, führt uns und gibt uns Ratschläge", erklärte Marshall. Er schilderte, dass er sich mit seinem neuen Aufgabenbereich nun Dingen widmen kann, für die zuvor keine Zeit war, da er die Verantwortung für das mechanische Design des Autos abgeben konnte. "Dadurch konnte ich mich anderen Bereichen wie der Integration der Power Unit widmen, aerodynamischen Kennzahlen und Fahrverhalten."

Anrufe an Newey, wenn es irgendwo klemmt, kommen zwar vor, in der Regel treffen sie sich jedoch persönlich mit ihm, verriet Marshall. "Wenn etwas nicht eilt, dann schreiben wir uns das auf und sprechen dann persönlich darüber. Das kommt vielleicht einmal in drei Tagen vor und nicht unbedingt jeden Tag."

Newey mit Nachfolgern zufrieden

Angesichts der Regelstabilität könnte man annehmen, dass Neweys Nachfolger ohnehin nicht allzu viel zu tun hatten. Doch weit gefehlt. "Wir haben nur sehr wenige Teile übernommen, denn die meisten konnten verbessert werden und wenn es nur darum ging, Gewicht zu sparen oder mehr Haltbarkeit zu erreichen", erläuterte Marshall. Das gelte auch für Dinge, die nicht zwingend für die Wettbewerbsfähigkeit relevant sind. "Man versucht immer, etwas Gewicht zu sparen oder sonst irgendwie eine Verbesserung zu erzielen."

Newey selbst lobt seine Nachfolger indessen für ihre Leistung. "Wir haben ein gutes Team, das einen guten Job macht. Es ist natürlich etwas anders und die Abläufe sind etwas anders als mit Peter, aber ich würde nicht sagen, dass es einen großen Effekt auf die Teamarbeit hat", ergänzt Newey auch in Hinblick auf den Abgang Peter Prodromous Richtung McLaren.