Mit dem Wechsel von Lotus zu Ferrari glich Kimi Räikkönens Performance einem Schatten ihrer selbst. Räikkönen beendete seine Comeback-Saison in Rot 106 Punkte hinter seinem Teamkollegen Fernando Alonso. Als Hauptproblem für den sensiblen Fahrstil des Finnen entpuppte sich dabei immer wieder die schwierig zu handelnde Frontpartie des F14T. So klagte der Weltmeister von 2007 wiederholt über Probleme beim Einlenken sowie ein unruhiges Auto.

Pro & Contra

Und obwohl eine mit Pullrod unterstützte Front das Auto gemeinhin als 'resistenter' gegen Setup-Anpassungen sowie ein Feintuning des Fahrverhaltens erscheinen lässt, entschied sich Ferrari dazu, den eingeschlagenen Weg beizubehalten. "Push- und Pullrod - es gibt für beide Systeme Pros und Contras", betonte James Allison. "Das Pullrod-System ist etwas steifer, aber es macht es einfacher aerodynamische Performance zu erhalten. Dieser Bereich des Autos stellte für uns kein großes Problem dar, somit haben wir unsere Zeit in andere Bereiche investiert, die es dringender zu verbessern galt."

Um die Gründe für seine Entscheidung verständlich zu machen, ging der Ferrari-Technikdirektor ins Detail. "Wenn man mit dem Design eines Autos beginnt, überlegt man zuerst, in welche Bereiche des Autos man die größten Anstrengungen hinstecken sollte, um diese zu verbessern. Diese Entscheidung muss sorgfältig getroffen werden, denn wenn man sich für einen Bereich entscheidet, bedeutet das, dass man einen anderen Bereich vernachlässigt, weil man nicht unendliche Ressourcen hat. Deshalb wählt man die Dinge aus, von denen man glaubt, dass die Ergebnisse die Arbeit lohnenswert machen", sagte Allison.

Räikkönen und Vettel bevorzugen einen ähnlichen Fahrstil, Foto: Ferrari
Räikkönen und Vettel bevorzugen einen ähnlichen Fahrstil, Foto: Ferrari

Trotzdem geht er davon aus, dass der 2015er Bolide Räikkönens Fahrstil mehr entgegenkommt. So wich die unansehnliche Frontpartie des 2014er-Modells einer schlanken und etwas verlängerten Nase. "Die 2015er Regeln bezüglich der Frontnase sorgen im Vergleich zu 2014 für einen kleinen aerodynamischen Nachteil. Trotzdem ist die Downforce des gesamten Autos viel höher als noch 2014", verriet Allison. Durch die verbesserte Front erhofft er sich, dass das Auto für Räikkönen in mittelschnellen Kurven angenehmer zu fahren ist und er beim Bremsen besser vom Heck unterstützt wird.