Auf dem Papier las sich das McLaren-Ergebnis beim Großen Preis von Australien auf den ersten Blick noch relativ gut. Jenson Button fuhr in Melbourne auf den elften Platz. Das Problem: Damit war der Brite bereits Letzter - mehr als elf Autos schafften es im Albert Park nicht ins Ziel. Der McLaren-Honda war somit der klar langsamste Bolide im Feld. Ein Status quo, der sich auch in Malaysia nur wenig ändern dürfte, wie Button frei heraus zugibt.

"Ich denke, wir können hier viel Performance gewinnen. Trotzdem werden wir wohl noch hinten stehen. Weiter vorne abzuschneiden und gegen die anderen Autos zu kämpfen wird schwierig, wir waren weit weg in Melbourne. Da wäre schon eine große Verbesserung nötig. Ob wir so viel geschafft haben? Da bin ich unsicher. Du wirst nicht über Nacht konkurrenzfähig. Vielleicht können wir in Bahrain mit den Autos vor uns kämpfen", sagt Button.

Insbesondere mit der Kühlung für die Hitzeschlacht in Malaysia hat sich McLaren befasst, Foto: Sutton
Insbesondere mit der Kühlung für die Hitzeschlacht in Malaysia hat sich McLaren befasst, Foto: Sutton

Kein Ziel für das Renn-Ergebnis

Deshalb habe sich das Team für den Großen Preis von Malaysia kein Ziel gesetzt, was die Position im Ziel betrifft. "Unser Ziel ist einfach, uns zu verbessern und zu sehen, ob die Dinge, die wir in den vergangenen Wochen gemacht haben, geholfen haben. Dass wir etwas mehr Performance aus dem Auto holen und es keine Probleme mit der Temperatur gibt. Das ist hart hier. Überhitzung war ja sowieso schon ein gewisses Problem bei unserer Power Unit", erinnert Button.

Das Wort Problem mag der Routinier jedoch überhaupt nicht - oder darf es nicht. Schnell korrigiert er: "Ich würde gar nicht Problem sagen. Es gibt keine Probleme, wenn du am Anfang von etwas stehst. Ich spreche lieber von Herausforderungen und Dingen, an denen wir arbeiten müssen. Davon gibt es viele, eben wie das Temperaturmanagement."

Ohnehin gehe er aktuell nicht mit der Erwartung viel Spaß zu haben in die Rennen. "Es geht hier gerade um Entwicklung und Verbesserung, um wieder an die Spitze zu kommen. Aber das ist Teil der Herausforderung von allem im Leben. Du gewinnst nicht einfach so. Du musst hart arbeiten und dich verbessern", sagt Button.

Fernando Alonso soll seine gnze Erfahrung einbringen, Foto: Sutton
Fernando Alonso soll seine gnze Erfahrung einbringen, Foto: Sutton

Alonso-Rückkehr als Boost für McLaren

Erste Fortschritte werde man dennoch sehen - hofft Button zumindest: "Wir hatten zwei Wochen, in denen wir gut nachvollziehen konnten, wie sich das Auto in Melbourne verhalten hat. Dann kannst du ein wenig mit der Kühlung spielen und Schritte einleiten, die du für nötig hältst. Jetzt haben wir viele Verbesserungen dabei, die hoffentlich helfen - auch was das Kühlsystem betrifft. Morgen werden wir sehen, wie es bei realen Bedingungen aussieht und wie es bei uns funktioniert."

Ein großer Vorteil dabei sei die Rückkehr Fernando Alonsos. " Es ist gut, ihn zurückzuhaben. Auch Kevin hat eine gute Leistung im Auto gebracht und sein Feedback gegeben. Eine dritte Meinung zu haben ist gut. Aber Alonso ist der Einsatzfahrer, hat mehr Erfahrung. Das ist wichtiger und gibt uns mehr Informationen. Hoffentlich können wir so noch mehr Fortschritte machen", sagt Button.

Dennoch werde es für beide ein schwieriges Wochenende. "Vorne gibt es zwei Mercedes, zwei Williams und zwei Ferrari, die wegfahren. Ich denke wir sind etwa 99 Prozent hinter den Top-Leuten. Das sind etwa vier Sekunden pro Runde", antwortet Button ein wenig gezwungen auf hartnäckige Nachfragen, den Rückstand in Zahlen auszudrücken.