"Ich bin wieder bereit, es war eine lange Pause." Bei Nico Rosberg hat das Kribbeln eine Woche vor dem Beginn der Testfahrten eingesetzt. Der Mercedes-Pilot brennt auf die erste Ausfahrt mit seinem neuen Silberpfeil, der am 1. Februar präsentiert wird und wie im Vorjahr das Maß aller Dinge sein dürfte.

Stichwort Vorjahr: Lange Zeit sah Rosberg 2014 wie der sichere Weltmeister aus, doch ein starker Herbst von Lewis Hamilton ließ schlussendlich nicht ihn, sondern seinen Stallgefährten jubeln. Allzu lange hielt die Enttäuschung beim Deutschen über die teaminterne Niederlage allerdings nicht an. "Zum Glück geht es ziemlich schnell. Egal ob es Erfolg oder Misserfolg gibt, nach ein paar Tagen bin ich drüber weg", verriet Rosberg gegenüber Sky Sports.

Über den Winter gelang es dem 29-Jährigen seine Batterien wieder aufzuladen, sodass er mit vollem Elan in die Vorbereitungen für die neue Saison starten kann. "Für mich war es eine neue Erfahrung und ich wusste nicht, wie es sein würde, aber es war einfach abzuschalten, denn schlussendlich dreht sich nicht alles um Racing", gab Rosberg zu. "Ich habe das in diesem Winter wieder gemerkt, als ich Zeit mit meiner Familie verbracht und diese Momente einfach genossen habe. Erfolg und Misserfolg waren komplett vergessen."

Wie stark ist die Konkurrenz?

Mercedes trat in der vergangenen Saison von den ersten Testfahrten an dominant auf und ließ schon früh keinen Zweifel daran, dass beide Weltmeistertitel nach Stuttgart gehen würden. Trotz der guten Vorzeichen bleibt Rosberg aber vorsichtig. "Die erste und wichtigste Herausforderung wird für mich sein, mein Bestes zu geben und besser als je zuvor zu sein", hielt er fest.

"Die zweite Herausforderung wird zunächst sein, versuchen Lewis zu schlagen, und dann zu versuchen, alle anderen Teams zu schlagen", so Rosberg weiter, der sich bezüglich des Kräfteverhältnisses aber nicht aus der Reserve locken lassen wollte. "Wir haben keine Ahnung, wo wir stehen, deshalb müssen wir abwarten", meinte er mit Blick auf die versammelte Gegnerschaft. Nachsatz: "Natürlich hatten wir im letzten Jahr eine starke Basis, weshalb die Chancen gut stehen, aber wir wissen es einfach nicht."