Zwei Monate vor dem Beginn der Formel-1-Saison 2015 steht fest, um wie viel Uhr die insgesamt 20 Grands Prix gestartet werden.

Wie aus einem Dokument des Formula One Managements (FOM), das alle Sessionzeiten beinhaltet, hervorgeht, gibt es fünf Abweichungen gegenüber der Vorsaison. Die Startzeit der Rennen in Australien, Malaysia, China, Japan und Russland wurde um eine Stunde vorverlegt.

In den letzten Jahren hatte sich die Praxis eingebürgert, die Asienrennen sowie den Saisonauftakt in Australien am späteren Nachmittag Ortszeit zu starten, um für die europäischen Fernsehzuschauer bessere Übertragungszeiten sicherzustellen. Nun gilt es für die Fans im TV-Kernmarkt der Königsklasse wieder früher aufzustehen.

Veränderte Startzeiten 2015

RennenOrtszeitMitteleuropäische Zeit
Australien GP16:006:00
Malaysia GP15:009:00
China GP14:008:00
Japan GP14:007:00
Russland GP14:0013:00

Im Zuge der Ermittlungen zu Jules Bianchis verhängnisvollem Unfall in Suzuka, der sich bei schlechten Lichtbedingungen ereignet hatte, kam die Untersuchungskommission zum Schluss, dass die Starts künftig nicht mehr später als vier Stunden vor Sonnenuntergang beziehungsweise dem Einsetzen der Abenddämmerung erfolgen sollten. Ausgenommen davon sind naturgemäß Nachtrennen wie in Singapur. Diesem Ratschlag kam die FIA mit der Anpassung der Startzeiten nun nach.

Die Verantwortlichen des Malaysia GP hatten sich erst kürzlich für eine Vorverlegung des Rennens in Sepang ausgesprochen. Mit dieser Maßnahme soll auch das Risiko, dass das Rennen mit den für Südostasien typischen Monsunschauern kollidiert, verringert werden. 2009 musste der Malaysia GP wegen starker Regenfälle zunächst unter- und dann abgebrochen werden, da eine Fortsetzung aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr möglich war.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Leider bedurfte es erst eines schweren Unfalls, um die Formel-1-Chefs davon zu überzeugen, dass TV-Präsenz in Europa nicht alles ist. Schon vor sechs Jahren, als in Malaysia nur halbe Punkte vergeben werden konnten, hätten kollektiv die Alarmglocken schrillen müssen. Mit der Vorverlegung um eine Stunde wurde nun ein für wohl alle Parteien akzeptabler Kompromiss gefunden, der die Sicherheit der Piloten erhöht und für die europäischen Zuschauer keine völlige Umstellung bedeutet. Wobei so mancher Formel-1-Traditionalist ohnehin jenen Zeiten nachtrauert, als in Down Under noch zu wirklich nachtschlafender Stunde die neue Saison gestartet wurde. (Philipp Schajer)