Mit Fernando Alonso und Jenson Button verfügt McLaren über die älteste Fahrerpaarung der Formel 1. Mit Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne hat der Rennstall aus Woking allerdings zwei junge und äußerst talentierte Piloten in der Hinterhand.

Da die aktuellen Stammfahrer - vor allem Button - nicht mehr ewig in der Königsklasse verweilen werden, rechnet sich das Duo natürlich Chancen für die Zukunft aus. Zuletzt hatte Magnussen die Nase vorn, als er 2015 nach seinem Sieg in der Formel Renault 3.5 zum Stammfahrer avancierte, während Vandoorne in der GP2 antrat.

Vandoorne durfte schon viermal den F1-McLaren testen, Foto: Sutton
Vandoorne durfte schon viermal den F1-McLaren testen, Foto: Sutton

Vandoorne wittert seine Chance

2015 könnte die Angelegenheit etwas anders aussehen, wenn es nach Vandoornes Geschmack geht. Während Magnussen als McLaren-Testfahrer nur auf der Ersatzbank sitzt, kann der Belgier seine Fähigkeiten bei einer weiteren Saison in der GP2 unter Beweis stellen. Als amtierender Vize-Champion gibt Vandoorne als großer Titelfavorit für 2015.

"Für mich hat sich nichts geändert. Es ist Magnussen, der jetzt als dritter Fahrer einen Schritt zurück macht", sagte Vandoorne der belgischen Tageszeitung L'Avenir. "Vielleicht ist das eine Chance für mich. Jeder weiß, dass man schnell in einer Schublade verschwindet, wenn man ein Jahr lang nicht fährt. Es ist ziemlich schwierig, zurückzukommen. Wenn ich die GP2-Serie gewinne, habe ich das Momentum auf meiner Seite."

Vandoorne ist das nächste Top-Talent von McLaren, Foto: Sutton
Vandoorne ist das nächste Top-Talent von McLaren, Foto: Sutton

Titel ist keine Garantie

Doch selbst wenn Vandoorne zum Ende der Saison 2015 seinen Rivalen Magnussen ausstechen kann, bedeutet das noch lange keine Stammplatzgarantie in der Formel 1 - und der GP2-Sieg erst recht nicht, wie die vergangenen Jahre eindrucksvoll bewiesen haben. Das weiß auch Top-Talent Vandoorne. "Ich glaube an mich selbst, aber es ist so schwierig, etwas über 2016 zu wissen", räumte der 22-Jährige ein. "Die Formel 1 ist eine sehr komplizierte Welt. Der GP2-Titel ist keine Garantie, sondern nur ein Schlüssel."

Als ein weiteres Schlüsselelement sah Vandoorne den neuen Motorpartner von McLaren, Honda, an. Es ist nicht auszuschließen, dass die Japaner in Zukunft weitere Teams mit Aggregaten versorgen. Dadurch könnten sich weitere Türen für Vandoorne öffnen. "In meinem Kopf habe ich ganz klar die Formel 1", sagte er. "Ich möchte mehr erreichen als nur die Rolle des dritten Fahrers. Honda rüstet vielleicht noch andere Teams aus. Das könnte eine Lösung sein, wenn Button und Alonso bleiben."