Trotz einer beeindruckenden zweiten Saisonhälfte 2014 im Dienste Toro Rossos endete Jean-Eric Vergnes Engagement in Diensten der Red-Bull-Familie mit Ende der abgelaufenen Saison. Nachdem es für den Franzosen zunächst das (vorläufige) Ende der Formel-1-Karriere zu bedeuten schien, gelang ihm mit der Anstellung als Simulator-Fahrer bei Ferrari zumindest die Rückkehr in den Dunstkreis der Motorsport-Königsklasse.

Trotz dieser ‚Degradierung´ von seiner Position als Stammfahrer 2014 zeigt sich Vergne keinesfalls unzufrieden: "Ich arbeite lieber permanent im Simulator, als der Ersatzfahrer zu sein. Ich leiste für das Team sinnvolle Arbeit, während man als Testfahrer zwar immer an der Strecke dabei ist, aber eigentlich nichts Wirkliches zu tun hat." Den Posten als Testfahrer sicherte sich Esteban Gutierrez, der bei Sauber einer radikalen Umstrukturierung zum Opfer fiel.

Vergne mit Breitseite gegen Marussia und Caterham

Vergne sieht für beide Scuderia-Neuzugänge jedoch eine Chance, entgegnet somit Unkenrufen, dass die Formel-1-Karrieren der beiden Piloten durch den Verlust des Stammcockpits einen möglicherweise irreparablen Schaden genommen hätten: "Was wir jetzt bei Ferrari haben ist immer noch besser, als beispielweise als Stammfahrer bei Teams wie Marussia und Caterham ohne Aussicht auf annähernd passable Ergebnisse selbst den mittelmäßigen Teams im Feld meilenweit hinterherzufahren."

Jean-Eric Vergne und Sebastian Vettel verließen 2014 die Red-Bull-Familie, Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne und Sebastian Vettel verließen 2014 die Red-Bull-Familie, Foto: Sutton

Gegen die ‚Red-Bull-Familie´ hegt Vergne keinen Groll, zieht es vor, positiv nach vorne zu schauen: "So ist nun einmal das Geschäft, und ich bin weder traurig noch frustriert, dass ich 2015 nicht mehr bei Toro Rosso oder Red Bull fahren kann. Ich habe stets mein Bestes gegeben und mir daher auch nichts vorzuwerfen. Es gibt nun einmal Dinge, die nicht in deiner Hand liegen und die du nicht beeinflussen kannst."

Vergne dank Vettel 2016 Stammfahrer?

Die Rolle als Simulator-Fahrer bei Ferrari sieht Vergne jedoch auch als Chance auf ein Cockpit bei einem der renommiertesten Rennställe der Formel 1. Sollte Kimi Räikkönen seine zweite Ferrari-Amtszeit mit Ende der Saison 2015 beenden, hofft der Franzose auf seine Beförderung an die Seite von Sebastian Vettel: "Es ist sicher nicht auszuschließen und ich werde natürlich alles dafür geben, eine Chance zu bekommen, sollte die Möglichkeit bestehen."

Sein gutes Verhältnis zu Vettel sieht Vergne dabei als Vorteil an, der ihm möglicherweise einen Weg zurück ins Stammcockpit ebnen könnte: "Ich kenne Sebastian schon ewig und wir haben stets eine sehr gute zwischenmenschliche Beziehung zueinander gehabt. Ich bin mir sicher, dass es mir bereits für meine aktuelle Rolle als Simulator-Fahrer geholfen hat, ihn gut zu kennen. Warum also sollte es nicht noch einmal klappen?"