Für viele hatte er bereits den Zenit seiner Karriere lange überschritten. Felipe Massa musste sich nach acht Jahren bei Ferrari eine neue Heimat suchen und fand sie bei Williams. Vor allem die Erfahrung des Brasilianers hat dabei den Ausschlag gegeben. Massa sollte dem noch jungen Valtteri Bottas zur Seite stehen, der durch enormen Speed bereits beeindruckt hat. Doch Massa übertraf laut Pat Symonds die Erwartungen, die Williams in ihn gesetzt hatte, indem er selber Bottas unter Druck setzte. Erstmals seit seinem Unfall 2009 schien Massa vollkommen befreit aufzublühen. Der Tapetenwechsel tat dem Beinahe-Weltmeister von 2008 sichtlich gut.

"Wir wussten alle, dass Felipe ein schneller Fahrer ist, und vor nicht allzu langer Zeit hätte er ja fast die WM gewonnen", sagte Williams-Technikchef Symonds gegenüber Autosport. "Aber er war letztlich schneller als ich je gedacht hätte. Ich kannte ihn nicht, bevor er zu uns kam, aber er ist ein großartiger Mensch und ein fantastischer Teamplayer." Seiner Meinung nach brauchte Massa einfach eine geeignetere Umgebung als die von Fernando Alonso: "Ich denke, das ist ein gutes Beispiel für einen Piloten, der aufblüht, wenn man ihn in die richtige Umwelt setzt. Er ist in einer perfekten Position und das Team auch."

Massa habe vom Team gewisse Freiheiten bekommen, das aber dann durch Glaubwürdigkeit, Speed und Punkte zurückgezahlt, erklärte Symonds weiter. Zwar holte Bottas 52 Punkte mehr als der Neuzugang im Team, aber der routinierte Ingenieur weiß das richtig einzusortieren: "Was hätte er denn in Australien tun sollen, als ihm Kobayashi einfach ins Heck gefahren ist? Und in Silverstone haben seine Reaktionen einen wesentlich schlimmeren Unfall mit Kimi Räikkönen verhindert. Sowas hätte jeden treffen können. Es gibt Dinge, die man einfach nicht verhindern kann." Unterm Strich ärgere es ihn, wenn er sich ansehe, wie viele Punkte Williams durch solche Situationen liegen gelassen habe.