Mit der Verpflichtung von Fernando Alonso gelingt McLaren-Honda der größte Transfer-Coup in der Formel 1 der letzten Jahre - höchstens auf einen Niveau mit dem Wechsel von Sebastian Vettel von Red Bull zu Ferrari. Doch mit dem ambitionierten Spanier holt sich McLaren gleichzeitig einen riesigen Berg Druck ins Team, gesteht nun Renndirektor Eric Boullier. Alonsos Anspruch ist immerhin kein geringerer als sein dritter Weltmeistertitel. Mindestens. Und am besten sofort im ersten Jahr bei McLaren.

Doch gerade in dieser ersten Saison dürfte das ein schwieriges Unterfangen darstellen, muss die wiederaufgelebte Traumehe von McLaren und Honda sich erst noch einspielen. "Ich weiß, dass es eine Herausforderung wird", antwortet Boullier deshalb auf die Frage, ob man sich den gewaltigen Erwartungen Fernando Alonsos bewusst sei. "Er wird uns jeden Tag alles abverlangen. Um ehrlich zu sein textet er mir bereits jetzt jeden Tag, klemmt sich voll dahinter", ergänzt Boullier.

Alonso mit Engagement und Hingabe

Einen Nachteil sieht der Renndirektor darin jedoch längst nicht. Im Gegenteil: "Das ist genau die Art von Engagement und Hingabe, die du haben willst. Nach dieser Art von Boost haben wir gesucht. Deshalb sehen wir das als etwas sehr Positives. Wir haben den besten Fahrer der Welt gewonnen. Es bedeutet mir viel, dass wir Fernando überzeugen konnten, seine beiden letzten Vertragsjahre mit Ferrari auflösen, um zu uns zu kommen. Denn das bedeutet, dass er an das, was wir hier aufbauen, glaubt", erklärt Boullier.

Angst vor neuen Problemen mit seinem Teamkollegen wie in der ersten Alonso-Ära bei McLaren im Duell mit Lewis Hamilton 2007 schiebt Boullier beiseite. "Ich denke beide Fahrer sind reif genug, sodass wir das leicht managen können", sagt Boullier. Einzig auf der Strecke könne es ein kleines Problem geben, aber das sei eigentlich eine Aufgabe, der man gerne entgegen blicke. "Abseits der Strecke wird das leicht sein", ergänzt Boullier. Auch Alonso gibt sich dazu entspannt - und einsichtig. So bedauere der Doppelweltmeister die Art und Weise, wie seine erste Zeit bei McLaren endete, so sehr wie nichts anderes in seiner Karriere.