Die Formel-1-Welt kann ungerecht sein. Das findet zumindest Jean-Eric Vergne, der in der vergangenen Saison 22 Punkte mehr als sein Toro-Rosso-Teamkollege Daniil Kvyat sammelte. Während der Franzose 2015 jedoch nicht mehr in der Formel 1 am Start sein wird, steigt Kvyat zu Red Bull auf, wo er Sebastian Vettel nachfolgt.

Vergne äußerte für diese Personalrochade jüngst Unverständnis, Kvyat hält nun aber dagegen und verteidigt Red Bulls Entscheidung, den Fahrer mit weniger Punkten auf dem Konto zu befördern. "Die meiste Zeit lag es außerhalb meiner Kontrolle und wenn man nicht gerade um die Meisterschaft kämpft, schaut man eigentlich nie auf den Punktestand. Deshalb ist mir das egal", betont der junge Russe im Gespräch mit Autosport.

Kvyat erreichte beim Saisonauftakt in Melbourne prompt den neunten Platz, womit er sich als jüngster Pilot, der je Zähler holte, in die Geschichtsbücher der Formel 1 eintrug. "Wir haben von Anfang an um Punkte gekämpft und alles sah gut aus, aber ich denke nicht, dass mir da Auto komplett gelegen ist", lässt er die Saison Revue passieren.

Auf die Details kommt es an

Vor allem im Qualifying ließ der mittlerweile 20-Jährige sein Können regelmäßig aufblitzen, schlug Vergne klar - wofür dieser sein Übergewicht von fünf Kilogramm verantwortlich machte - und stellte seinen Toro Rosso sowohl in Sochi als auch Abu Dhabi auf den starken fünften Startplatz, der eigentlich nicht dem Potenzial des Autos entsprach.

"Für mich war es eine gute Saison mit viel Potenzial und ich bin froh, dass die Leute rund um mich auf die Details geachtet haben und was sie sahen für sie genug war", kann er sich eine Spitze gegen Vergne nicht verkneifen. Der Franzose versucht sein Glück am kommenden Wochenende in der Formel E, für die nächste Saison hat er ein Cockpit in der IndyCar Series ins Auge gefasst.