Die Scuderia Ferrari löst sich - zumindest personell - immer mehr auf. Alles begann mit der Beurlaubung von Teamchef Stefano Domenicali vor dem Grand Prix von China Mitte April. Er musste schon nach drei Saisonrennen aufgrund ausbleibender Erfolge gehen. Ende Juli folgte Motorenguru Luca Marmorini, mit dessen Arbeit bei der Entwicklung der neuen Power-Units man in der Chefetage offensichtlich nicht zufrieden war.

Doch auch in der Führungsebene selbst blieb weiterhin kein Stein auf dem anderen. Nur wenige Tage nach seiner Pressekonferenz beim Ferrari-Heimrennen, die er wie gewohnt zur Selbstinszenierung nutzte und in der er betonte, nicht vor einer Kündigung zu stehen, musste auch der langjährige Präsident Luca di Montezemolo seinen Hut nehmen. Schließlich feuerte die Scuderia mit Marco Mattiacci, der Stefano Domenicali beerbt hatte, den zweiten Teamchef in nur einer Saison. Ganz nebenbei sagt auch Starpilot Fernando Alonso nach fünf Saisons in rot arrivederci.

Jetzt soll laut Informationen des renommierten italienischen Bloggers und Ferrari-Insiders Leo Turrini der nächste Abschied aus Maranello bevorstehen. Es handelt sich um Chefdesigner Nikolas Tombazis. Die Entlassung des 46-jährigen Griechen sei beschlossene Sache, man müsse lediglich noch Details abklären. Tombazis arbeitete von 1997 bis 2003 und seit 2006 für Ferrari.