Die wirtschaftlichen Probleme verfolgen die Formel 1 auch in der Winterpause. Lotus, Sauber und Force India drängen weiterhin auf eine Lösung der Finanzkrise, in der sich die kleinen Privatteams aufgrund der gestiegenen Motorenpreise befinden. Wenige Tage vor Weihnachten, am 18. Dezember, soll es nun laut Informationen von Autosport zu einem weiteren Gipfel kommen, auf dem die Sorgen der kleinen Rennställe behandelt werden.

Die kleinen Teams fordern eine Lösung, Foto: Sutton
Die kleinen Teams fordern eine Lösung, Foto: Sutton

Bereits beim jüngsten Meeting der F1 Kommission in der vergangenen Woche in Genf wurde das Thema Finanzen aufs Tapet gebracht, allerdings wurde über die darüber nicht in jenem Maße diskutiert, wie es sich Lotus, Sauber und Force India erhofft hatten. Im Zentrum standen in erster Linie sportliche Belange wie die Abschaffung der doppelten Punkte und der Engine-Freeze.

Da nicht davon auszugehen ist, dass die Top-Teams von ihrer bisherigen Meinung abrücken und die Einführung einer Kostengrenze akzeptieren werden, dürften sich die Gespräche in erster Linie um Maßnahmen drehen, die es den kleinen Rennställen erlauben, ihre Einnahmen zu erhöhen.

Todt gegen Bi-Turbo

Während FIA-Präsident Jean Todt offen für eine Reduzierung der Kosten der Power Units eintritt, von Red Bulls Vorschlag, ab 2016 einen Bi-Turbo einzusetzen, aber nichts hält, könnten jene Preisgelder, die eigentlich Caterham und Marussia zustehen würden, an Lotus, Sauber und Force India ausgeschüttet werden, da die beiden Hinterbänklerteams nicht an allen Rennen teilnahmen.

Die Bereitschaft der großen Rennställe zur Solidarität hält sich jedenfalls in Grenzen. "Jedes Team hat einen eigenen Deal mit Bernie und CVC ausgehandelt", betonte Red-Bull-Teamchef Christian Horner kürzlich. "Es ist nicht die Verantwortung der Top-Teams, sondern des kommerziellen Rechteinhabers. Wenn es ein Problem mit den kleinen Teams gibt, ist es ihr Problem. Es ist falsch von den großen Teams zu fordern, die kleinen Teams zu finanzieren."

Red Bull drängt auf die Einführung des Bi-Turbos, der die Autos nicht nur wieder lauter, sondern die Power Units aufgrund zahlreicher standardisierter Bauteile auch billiger machen soll. "Man könnte beispielsweise den ganzen Verbrennungsmotor nehmen und einen zweiten Turbo draufsetzen", erklärte Dr. Helmut Marko gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Man kommt deutlich unter zehn Millionen und die Entwicklungskosten gibt es einmal, haben aber bei weitem nicht jenes Maße, als wenn das Reglement mit den bestehenden Power Units 2016 frei wird. Dann gibt es eine Kostenexplosion."