Na endlich: Die Formel 1 reagiert auf ihre zunehmende staubige Außendarstellung und das digitale Zeitalter. Angeführt von Claire Williams entwickelt ab sofort eine neue Arbeitsgruppe Konzepte wie die Formel 1 für kommende Generationen attraktiv bleibt. Beim nächsten Treffen der Strategy Group sollen erste Vorschläge diskutiert werden.

Erst vor einigen Wochen hatte Bernie Ecclestone mit einer Äußerung für Aufregung gesorgt, er sei nicht interessiert Marketing für junge Leute zu betreiben, weil nur 70-Jährige über das nötige Geld verfügten eine Rolex zu kaufen. Dafür erntete der Zampano harsche Kritik. So stichelte Red Bulls Christian Horner: "Wenn du 84 Jahre alt bist, ist ein 70-Jähriger immer noch sehr jung." Auch auf Twitter reagierten Fans und Teams mit spöttischen Montagen.

Foto: Twitter/Tim Holmes
Foto: Twitter/Tim Holmes

Ecclestone relativiert Aussage

Inzwischen hat Ecclestone seine Aussage revidiert. "Ich habe nur von Kindern gesprochen. Ich weiß nicht wie viele sechs oder sieben Jahre alte Kinder eine Rolex tragen", sagt der F1-Boss nun gegenüber Reuters. Was unverändert bleibt, ist allerdings seine Einstellung gegenüber neuen Medien wie Twitter und Facebook.

Doch genau hier besteht offensichtlich dringend Handlungsbedarf. Die Formel 1 hat den Start in das digitale Zeitalter verschlafen. Denn Ecclestone vertraut auf bewährte Konzepte, sprich TV-Vermarktung. Doch genau hier liegt das Problem: So vermeldete RTL zuletzt die schlechtesten Einschaltquote seit 20 Jahren. Das Ritual sonntags um 14 Uhr stundenlang Fernsehen zu schauen sei einfach nicht mehr zeitgemäß, analysierte Mercedes' Toto Wolff.

"Die Menschen möchten ihre Produkte konsumieren, wann und wo sie möchten", sagte der Teamchef. Genau das ist in der Formel 1 bisher allerdings schwierig bis unmöglich. Ein Patzer, die die neue Arbeitsgruppe nun schleunigst auszuräumen versucht.